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Ausstellung "It's wonderful" von Eve Joy Patzak
Philosoph Peter Strasser: "Lust - ein Anstandsbuch"

Ausstellung "It's wonderful" von Eve Joy Patzak

Am 1. Jänner 2013 erlitt die in New York geborene klinische Psychologin Eve Joy Patzak einen schweren Schlaganfall. Sie verlor ihre Sprache und ist seither halbseitig gelähmt, erzählt ihr Ehemann, der Filmregisseur Peter Patzak. Nach Monaten der Rehabilitation fand sie, die zuvor nie gezeichnet oder gemalt hatte, in der Zeichnung überraschend eine neue Ausdrucksmöglichkeit. Eve Joy Patzak bringt zumeist weibliche Figuren zu Papier, die sich eng aneinander schmiegen oder förmlich einander entwachsen und sich manchmal gemeinsam kreisförmig verbiegen. Oft ist nur eine Körperhälfte ausgeprägt, die andere verschwindet hinter den übrigen Figuren.
Für die ehemalige Rechtshänderin sind die tägliche Zeichnung mit der linken Hand zum unverzichtbaren Medium geworden. Sie sind alle datiert und lassen sich zusammen wie ein grafisches Tagebuch lesen, gleichsam als "Nachrichten aus einer anderen Welt", meint Peter Patzak. Ab 26. Jänner sind Eve Joy Patzaks Zeichnungen erstmals in der Ausstellung "It's wonderful" im Theater Nestroyhof Hamakom zu sehen.- Gestaltung: Judith Hoffmann



Philosoph Peter Strasser: "Lust - ein Anstandsbuch"

10 Jahre lang hat der Philosoph Peter Strasser in seiner Kolumne "die vorletzten Dinge" über das Leben und Treiben einer "häuslichen Gemeinschaft" geschrieben.
Erzählt von seinem literarischen Alter Ego: einem pragmatisierten, schrulligen Philosophieprofessor, der mit einem Mops namens Paul und zwei Meerschweinchen zusammenlebt. Anfang Jänner im Braumüllerverlag erschienen, spielen diese Figuren nun auch im neuen Buch des Philosophen ihre Rollen. Unter dem Titel "Lust - ein Anstandsbuch" berichtet er darin in Episoden von skurrilen und doch menschlich nachvollziehbaren Regungen und Begegnungen. Im Hintergrund steht dabei die große metaphysische Lust, die laut Nietzsche bekanntlich tiefe Ewigkeit will. Peter Strasser - oder vielmehr sein Alter Ego - fragt sich deswegen, was unsere Zeit aus der "Lust" gemacht hat und ob wir etwa dabei sind, Sexsklaven im Hamsterrad der Lust zu werden. Dieser Entwicklung steht im Buch die "häusliche Gemeinschaft" durch ihre Art zu leben reaktionär entgegen: in einer semi- fiktionalen Welt wohnt der Professor mit seinen Tieren im fünften Stock einer großen Wohnhausanlage. Sein Privatleben ist unaufgeregt. Auf Menschen trifft er gerade mal, wenn er Mops Paul äußerln "trägt". Der Hund ist dabei vor allem daran interessiert, sich der nicht zu unterschätzenden Lust der Erleichterung hinzugeben.- Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer

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http://www.evejoypatzak.com/ I Eve Joy Patzak
http://www.hamakom.at/ I Theater Nestroyhof/Hamakom

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