Gedanken für den Tag

von Beate Winkler, Malerin und Autorin und ehemalige Direktorin der EU-Grundrechtsagentur. "Krise als Chance". Gestaltung: Alexandra Mantler

Wo ist mein Glück zu finden?

"Moshe, wohin rennst Du so schnell?". " Ich renne dem Glück hinterher, Rabbi!". "Woher weißt Du, dass es nicht hinter Dir liegt?", fragt der Rabbi weiter.

Das ist ein jüdischer Witz, der Fragen zusammenfasst, die ich mir während meines eigenen Veränderungsprozesses gestellt habe. Zu einer Zeit, als ich langsam lernte, die Fragen zu lieben. Meine langjährige Tätigkeit als Direktorin der EU Agentur in Wien - der jetzigen EU Grundrechtsagentur - war zu Ende gegangen. Ich hatte meine Erfahrungen in die EU Kommission eingebracht und suchte eine neue Orientierung. So fragte ich mich: "Was will ich eigentlich noch leben? Mehr vom Gleichen oder wartet noch etwas ganz anderes darauf, von mir gelebt zu werden?" Das sind grundlegende Fragen, bei denen die Antwort nicht im Schnellverfahren zu finden ist. Das Bedürfnis nach einer neuen Orientierung habe nicht nur ich, sondern es verbreitet sich immer mehr in der jetzigen globalen, internationalen und gesellschaftlichen Krise.

Doch worauf sollte ich in einer solchen Situation achten? Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich das "Ganze" im Blick haben sollte, wenn ich bereit für tiefgreifende Veränderungen bin. Mit dem "Ganzen" meine ich auf Menschen bezogen: mich in all meinen unterschiedlichen Dimensionen wahrzunehmen - Geist, Gefühle und Körper.

Das "Ganze" im Blick haben, heißt für mich zu fragen: "Was bedeutet für mich ein erfülltes, gutes Leben - was beinhaltet Glück? Welche Bilder tauchen vor meinem inneren Auge auf und welche Gefühle werden wach?" Und bezogen auf die Gesellschaft: "Wie könnte es möglich sein, dass wir alle unserer Fähigkeiten und Begabungen entwickeln können? Wir in einer Gesellschaft leben, die ihre Zukunft selbstbewusst und verantwortlich in die Hand nimmt?" Was kann ich ganz persönlich dazu tun? Das sind Fragen, die mich beschäftigen - Fragen, mit denen ich unterwegs bin.

Service

Buch, Beate Winkler, Unsere Chance. Mut, Handeln und Visionen in der Krise, Europa Verlag
Buch, Beate Winkler, Es ist etwas in mir, das nach Veränderung ruft, Kösel-Verlag


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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johannes Brahms/1833 - 1897
Bearbeiter/Bearbeiterin: Albert Parlow /Orchestrierung
Album: Ungarische Tänze für Klavier / Bearbeitung für Orchester
Titel: Ungarischer Tanz Nr.11 in d-moll - Poco andante
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Claudio Abbado
Länge: 02:00 min
Label: DG 4106152

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