Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Südsudan: Unabhängigkeit, doch kein Frieden
2. Humanitäre Hilfe unter Feuer
3. Religiöse Erweckung oder jugendlicher Protest?
4. Das weibliche Gesicht des Islam - Frauen als Geistliche in Marokko

1. Südsudan: Unabhängigkeit, doch kein Frieden

Der erst 2011 unabhängig gewordene Südsudan gehört trotz großer Ölvorkommen zu den ärmsten Staaten der Welt. Seit 2013 herrscht Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka. Damals ist der Machtkampf in dem Land im Osten Afrikas zwischen Präsident Kiir und seinem früheren Stellvertreter Machar eskaliert. Anfang März sind Friedensverhandlungen im äthiopischen Addis Abeba erneut gescheitert. 50.000 Menschen, so wird geschätzt, wurden bereits getötet; Millionen sind auf der Flucht. Der österreichische Jesuiten-Orden unterstützt im Südsudan Flüchtlingshilfeprogramme und betreibt Schulen und ein Landwirtschaftsprojekt.
Vor wenigen Tagen ist Pater Hans Tschiggerl, Verantwortlicher der österreichischen Jesuiten für die Missionsarbeit, von einem Projektbesuch im Südsudan zurückgekehrt. - Gestaltung: Maria Harmer


2. Humanitäre Hilfe unter Feuer

NGO-Mitarbeiter, die selbst zur Zielscheibe von Terroristen werden. Weltweit zahllose humanitäre Katastrophen gleichzeitig, während es überall am Geld mangelt, um wirklich effektiv die Not lindern zu können. Komplexe politische Situationen, in denen es zu vermeiden gilt, Konflikte weiter anzuheizen. Wie kann man trotzdem helfen? Darüber wurde vor kurzem beim 3. Internationalen Humanitären Kongress in Wien diskutiert, unter dem Titel "Humanitäre Hilfe unter Feuer". Wir haben mit Suzanna Tkalec, der Direktorin des Bereichs Humanitäre Hilfe von Caritas International gesprochen. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer.


3. Religiöse Erweckung oder jugendlicher Protest?

Seit Monaten sorgen die Gräueltaten der Terrormiliz "Islamischer Staat" weltweit für Entsetzen.
Und kaum jemand kann verstehen, warum sich junge Menschen aus friedlichen und wohlhabenden Ländern - wie Österreich oder Deutschland - dem angeblich "Heiligen Krieg" in Syrien und im Irak anschließen wollen.
Lamya Kaddor - Pionierin der muslimischen Religionspädagogik in Deutschland und Vorkämpferin für einen liberalen Islam - geht dieser Frage in ihrem neuen Buch nach: "Zum Töten bereit - Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen". Vor kurzem war Lamya Kaddor zu Gast in Salzburg. - Gestaltung: Markus Veinfurter


4. Das weibliche Gesicht des Islam - Frauen als Geistliche in Marokko

Sie begehren auf: Frauen in muslimisch geprägten Ländern - zumindest von einzelnen Protestmaßnahmen ist zu hören. So etwa von widerrechtlichen Autofahrten in Saudi Arabien - wo Frauen das Lenken eines Fahrzeuges ja nach wie vor offiziell verboten ist.
Verlassen des Hauses nur im Beisein eines männlichen Angehörigen, Bedecken des gesamten Körpers inklusive Gesicht und Steinigungen als drakonische Strafmaßnahme - es ist in der Tat aus westlicher Sicht oft unfassbar, was den Frauen in diesen Ländern zugemutet wird.
Und doch: auch gegenläufige Entwicklungen sind wahrzunehmen. So setzt etwa das nordafrikanische Königreich Marokko ganz gezielt auf weibliche Geistliche - muslimische Geistliche versteht sich. Sie sind Seelsorgerinnen, stehen Gebeten vor - allerdings nur wenn ausschließlich Frauen anwesend sind - und wirken als spirituelle Lehrerinnen: die sogenannten Mourchidates. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


Moderation: Alexandra Mantler

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