Vom Leben der Natur

Von Trachtquellen und Bienenweiden. Die Ökologin Katja Hintersteiner spricht über die Beziehung zwischen bestäubenden Insekten und den Blütenpflanzen einer Landschaft.
Teil 3: Verschiedene Besucher.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Der Begriff "Trachtpflanzen" kommt aus der Imkerei. Aber nicht nur für Honigbienen und Wildbienen sind Pollen und Nektar aus Blütenpflanzen wertvolle Nahrungsquellen. Viele weitere Insektenarten werden angelockt, um den Blütenpflanzen bei ihrer Verbreitung zu helfen und dafür mit der Tracht belohnt zu werden - im jahreszeitlichen Verlauf.

Die Pollen bestehen aus Eiweiß, Proteinen, wichtig für Körperbau und Reproduktion der Insekten. Der Nektar wiederum liefert als Mischung von Wasser und verschiedenen Zuckerarten Energie, mit der staatenbildende Insekten - wie Bienen - ihren Wintersitz wärmen.

Nicht alles, was optisch opulent aussieht, ist dabei auch für die Insekten "gute Tracht". Ein Beispiel ist die Marillenblüte, die nicht allzu viel an Tracht liefert - andererseits werden durch Züchtungen auch bewusst sterile Pflanzen erzeugt, indem die pollentragenden Staubblätter mancher Gartenblumen zu optisch ansprechenden Kronblättern verändert werden.

Die Entwicklung von Insekten und Blütenpflanzen verlief nicht immer parallel. Vor der Existenz von Insekten wurden Blütenpflanzen vom Wind bestäubt. In Mitteleuropa leben aber heute die meisten Blütenpflanzen in Gemeinschaft mit ihren tierischen Bestäubern. 80% der Blütenpflanzen sind in unseren Breiten wertvolle Trachtquellen für die im Gegenzug die Pflanzen bestäubende Insektenwelt.

Service

INTERVIEWPARTNERIN:

Dr. Katja Hintersteiner
Ökologin
Linz

Natur-begreifen


Kostenfreie Podcasts:
Vom Leben der Natur - XML
Vom Leben der Natur - iTunes

Sendereihe