Gedanken für den Tag

11. Mai 2015, 06:56

Essen

Der gestrige Muttertag wäre also geschafft und damit eines der vielen Feste im Jahr, die das Kind auch deswegen liebt, weil es weiß: Da gibt es Kuchen und Kakao. Mehr braucht es nicht zum glücklich Sein, außer vielleicht Gummibärchen und blitzblaues Eis mit Kaugummigeschmack.

Als Elternteil hast du dich sowieso schon lange von dem gesunden Ernährungsplan verabschiedet, den du dir irgendwann einmal vorgenommen hast. Von wegen kein Zucker und so. Überhaupt musst du dich an strikte Regeln halten, wenn du Drama am Esstisch umschiffen willst.

In unserem Fall sieht das etwa so aus: Die Rinde vom Brot gehört auf jeden Fall weggeschnitten, weil das Kind sie "zu hart" findet, während es steinharte Zuckerl problemlos zerbeißt. Einen Widerspruch erkennt es darin nicht. Äpfel isst es nur geschält, Birnen aber jedenfalls mit Schale. Weintrauben dürfen keinesfalls Kerne haben, und eine nicht mehr ganz gelb leuchtende Banane findet es wie fast alle anderen Kinder unkonsumierbar.

Wünscht sich das Kind Spaghetti mit Tomatensauce, ist die Tomatensauce auf jeden Fall beim Servieren wegzulassen und gegen Parmesan auszutauschen. Mit "Spaghetti" hat das Kind, wie du feststellst, sobald diese al dente sind, natürlich nicht diese "langen, dünnen Nudeln" gemeint, sondern "die kleinen, kurzen". Kaufst du einen grünen Paprika, erklärt dir das Kind, dass es leider nur die roten mag. Bringst du dann einen roten nach Hause, wünscht sich das Kind eine Gurke.

Der größte Fehler von Eltern aber ist die Frage: "Isst du das noch, oder kann ich das haben?" Fast immer wird das Kind mit: "Nein, das kannst du haben" antworten, diese Aussage aber zurückziehen, sobald ein Elternteil die Reste tatsächlich aufgegessen hat.

Und dass man Toastbrot selbstredend niemals toasten darf, versteht sich von selbst, oder?

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

• Gedanken für den Tag