Schon gehört?

Die Ö1 Club-Sendung.
1. Eine Oper über die Revolution in Ägypten
2. Eine Frage nach einer menschwürdigen Stadt im 21. Jahrhundert
3. Ein Musikfestival über das Unterwegs-sein

1. Das Salzburger Landestheater bringt ab 17. Mai erneut eine Oper des ägyptischen Komponisten Hossam Mahmoud als Uraufführung auf die Bühne: "Tahrir". Der Tahrir-Platz in Kairo wurde genauso zum Symbol des Volksaufstandes wie die zentralen Plätze in Istanbul oder in Kiew, die regierungskritischen Kundgebungen und Massenprotesten dienten. Zugleich ist Tahrir aber auch das arabische Wort für Befreiung. Hossam Mahmoud, der Libretto und Musik geschaffen hat, stelltMenschen ins Zentrum seines Werkes, die sich mit der gesellschaftlichen Veränderung in ihrem Land auseinandersetzen müssen.

2. Am 21. Mai gibt es wieder eine Carte blanche im Kasino am Schwarzenbergplatz. Es ist die letzte dieser Spielzeit. Philipp Blom wird mit dem Soziologen Richard Sennett über urbanes Leben und persönliche Gestaltungsräume sprechen. "Das Leben in der Stadt ist zur beherrschenden Tatsache für uns geworden", meint der Wissenschafter. In dieser riesigen, unfreiwilligen Gemeinschaft findet unsere Arbeit statt, unser persönliches Leben, unsere soziale Identität. Während aber noch viele Nostalgie für einfachere Zeiten fühlen, in der Identitäten stabil und Gemeinschaften stark waren, verändern sich Städte durch Migration, Markt und Technologie mehr, als sie es seit über einem Jahrhundert getan haben. Wie können wir in diesen neuen Städten ein gutes Leben finden, und wie können wir darin unsere Identität selbst gestalten?

3. Das Motto der heurigen Internationalen Barocktage Stift Melk, die wie immer am Pfingstwochenende stattfinden, dieses Mal vom 22. bis zum 25. Mai, lautet: Un Viaggio Musicale - ein Programm, interpretiert von Künstlern aus aller Welt, das von der Trauer des Abschiednehmens genauso erzählt wie von der Wachheit im Unterwegssein und vom Jubilieren, beim Erreichen von Sehnsuchtsorten.
Ob Antonio Caldara von Venedig über Rom, Barcelona nach Wien; ob Jacobus Gallus von Ribnica über Melk nach Prag; ob Händel aus Halle über Italien nach London - für die Komponisten der Renaissance und des Barock galt es, unterwegs zu sein: um Eindrücke aufzunehmen, um die Zentren der Begegnung und des Austausches aufzusuchen, und manchmal einfach bloß, um überleben zu können. Die Reisenden und Suchenden sind die Protagonisten des diesjährigen Festivals; Menschen, die ohne nach Grenzen zu fragen einer Idee folgen. Am Eröffnungsabend, das ist der 22. Mai, spielen die Capella Ducale und das Ensemble Musica fiata unter Roland Wilson Werke von Giovanni Valenti. Das Motto: "Die Spur deiner heiligen Füße". Und Karl-Markus Gauß wird die Eröffnungsrede halten.
Das genaue Programm der internationalen Barocktage Stift Melk finden Sie hier:
http://www.barocktagemelk.at

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