Die Hörspiel-Galerie

"Berta Garlan" (Teil 1). Von Arthur Schnitzler. In seiner Novelle "Frau Berta Garlan" erzählt Arthur Schnitzler von einer Frau, die allmählich erkennt, dass sie von patriarchalischen Normen eingeengt und erstickt wird.

Berta Garlan, eine junge Witwe, arbeitet in der Provinz als Klavierlehrerin. Als sie von ihrer Jugendliebe aus Wien hört, verlässt sie den monotonen Ort und macht sich auf den Weg in die Metropole. Und tatsächlich erlebt sie eine kurze, schwärmerische Liebe zu dem inzwischen berühmt gewordenen Mann. Sie bringt Glück und Hoffnung, schließlich aber Angst und Einsamkeit.

Max Ophüls, genialer Theater-, Film- und Hörspielregisseur (1902-1957), bearbeitete Schnitzlers Geschichte fürs Radio und inszenierte 1956 das Stück beim Südwestfunk in Baden-Baden. Entstanden ist eine der ganz großen, wichtigen Hörspielproduktionen der deutschsprachigen Radiogeschichte. Mit Ophüls' legendärer Inszenierung wurden Form und Dramaturgie des Hörspiels um eine bedeutende Variante bereichert: Erzählung, Dialoge und der Soundtrack aus Geräuschen und Musik sind so miteinander verwoben, dass der Eindruck eines akustischen Films entsteht. Auch für heutige Ohren hört sich "Berta Garlan" verblüffend modern an.

Mit Gert Westphal als Erzähler, Käthe Gold als Berta Garlan u.a., Komposition: Peter Zwetkoff, Regie: Max Ophüls (SWF 1956).

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