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Buch Joseph Roth: Drei Sensationen und zwei Katastrophen
Ausstellung "Electropia" im 17. Bezirk in Wien

Buch Joseph Roth: Drei Sensationen und zwei Katastrophen

In den 1920er und 1930er Jahren zählte der österreichische Schriftsteller Joseph Roth zu den angesehensten Feuilletonisten im deutschen Sprachraum. Neben Reisereportagen, Buchrezensionen und Theaterkritiken widmete er sich auch immer wieder dem neuen Medium Film. Dabei interessierte ihn das Gesellschaftsdrama auf der Leinwand genauso wie jenes vor der Leinwand. Die Roth-Kenner Helmut Peschina und Rainer-Joachim Siegel haben nun rund hundert bis dato unbekannte Texte zu einem Buch kompiliert, am 30. Mai 2015 wird es im Wiener Filmhaus Kino am Spittelberg präsentiert. Ignaz Kirchner wird aus dem Werk mit dem Titel "Drei Sensationen und zwei Katastrophen" lesen. Das Verhältnis von Joseph Roth zum Film ist ein durchaus ambivalentes: Für Charlie Chaplin oder Friedrich Murnau findet Roth Worte des Lobes, spätere Stummfilmklassiker wie etwa Fritz Langs "Nibelungen" werden von ihm allerdings gnadenlos verrissen. - Gestaltung: Claudia Gschweitl


Ausstellung "Electropia" im 17. Bezirk in Wien

In der Mitte des Raums steht ein karger metallener Käfig, der an die minimalistische Kunst Sol LeWitts erinnert. Darin aufgespannt Magnetbänder, die von Spülen bewegt werden und kontinuierlich die umliegenden Geräusche aufnehmen, die Schritte der Besucher und Besucherinnen, ihr Husten, Gesprächsfetzen, oder einfach den Hall des Raums. Die Tonaufnahme entsteht im Raum und dort wird sie auch abgespielt. Zeitgleich gewissermaßen: Das erzeugt einen Rückkoppelungseffekt, eine diffuse Klangtapete, die in Interaktion mit dem Besucher entstanden ist. Regie führt der Zufall. "Ich will keine abgeschlossenen künstlerischen Arbeiten schaffen. Ich entwerfe eine Matrix, in deren Rahmen etwas entsteht. Der Besucher und die Besucherin sind bei meinen künstlerischen Arbeiten Teil des kreativen Prozesses." Der kroatische Künstler Hrvoje Hirsl beschäftigt sich in seinen Video- und Soundinstallationen mit medialen Aufschreibesystemen: Der Aufnahme von Schallwellen, also Ton und Geräusch auf Magnetband zum Beispiel. Aktuelle Arbeiten des Kroaten sind bis 31. Mai in der Ausstellung "ELECTROPIA" im Kunstraum Mo.ë im 17. Wiener Gemeindebezirk zu sehen. Sie stellt Kunst in den Mittelpunkt, die am Kunstmarkt meist marginalisiert wird, Medienkunst, die elementare Kräfte wie Strom, oder elektromagnetische Wellen zum künstlerischen Material macht. Kurz: Kunst, die technisch aufwändig ist und nicht selten schwer zugänglich bleibt.- Gestaltung: Christine Scheucher

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