Im Gespräch

"Religion war für mich nie reaktionär". Günter Kaindlstorfer spricht mit dem Schriftsteller Peter Henisch.

Peter Henisch ist ein praktizierender Alt-68er und hat sich immer der romantischen Fraktion zugehörig gefühlt. Stichwort: "Fantasie an die Macht!"

Links war er schon, aber nie dogmatisch-religionskritisch. "Religion war für mich nie etwas Reaktionäres" bekennt der 72-jährige Autor heute: "Ich bin ein passionierter Bibelleser: Die Bibel als Literatur hat mich immer interessiert, hat mir immer imponiert. Altes Testament, Neues Testament - spannende Geschichten, die natürlich ihre Dimensionen über den bloßen Realismus hinaus haben. Aber ich glaube, da bin ich in guter Gesellschaft. Bert Brecht zum Beispiel war auch ein großer Bibelleser."

Andere Quellen, aus denen sich das Schreiben des Peter Henisch speist, sind die deutsche Romantik, die Rockmusik der "Roaring Sixties" und Italien, konkret: die Toskana, wohin es ihn seit vielen Sommern zieht. Er mag Land, Leute, Sprache und Mentalität.

Vielen Bewohner/innen seiner Heimatstadt Wien hingegen konstatiert er Missgunst, Neid, Wurstigkeit und Bösartigkeit. Das habe vielleicht mit dem Wetter zu tun, vermutet Henisch im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer.

Service

Peter Henisch, "Außenseiter aus Passion.Texte zu Politik, Literatur und Gesellschaft aus vier Jahrzehnten", Verlag Sonderzahl, 2013

Peter Henisch, "Der verirrte Messias", Roman, Deuticke im Zsolnay Verlag, 2009

Peter Henisch, "Die schwangere Madonna", Roman, Residenz Verlag, 2005

Peter Henisch, "Die kleine Figur meines Vaters", Roman, aktualisierte Neuauflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2008

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