Betrifft: Geschichte

Der Österreichische Lloyd. Die größte Schifffahrtsgesellschaft der Habsburger Monarchie. Mit Leo Leitner, Marine-Historiker, Sekt.-Chef i.R.
Gestaltung: Martin Adel

Bei "Lloyd" denkt man heute wohl an eine der führenden internationalen Versicherungsgesellschaften. Aber der "Österreichische Lloyd" war nicht nur die größte Schifffahrtsgesellschaft der Habsburger Monarchie - mit Sitz in Triest - sondern auch die größte im gesamten Mittelmeer. Und er sollte zu einer der größten Reedereien weltweit wachsen. Zu seiner Zeit! Das war im 19. Jahrhundert.

1833 von 19 verschiedenen Seetransport-Versicherungsgesellschaften, Banken und betuchten Einzelaktionären gegründet, sollte der Österreichische Lloyd zunächst nur der Informationsbeschaffung für die teilhabenden Versicherungen dienen, übernahm aber sehr bald schon den Postverkehr in der Adria: die Basis für die Expansion im Fracht- und Passagierverkehr. Der schärfste Konkurrent war die ungarische Schifffahrtsgesellschaft "Adria" (mit Sitz in Fiume); man einigte sich 1891 auf ein staatlich ausgehandeltes Abkommen, wonach sich die beiden das riesige Einzugsgebiet teilten.

Zu Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Gesellschaft (nach der Eröffnung des Suez-Kanals) eine Blüte: mit regelmäßigen Schiffsverbindungen bis Indien, ja bis Japan. - Aus heutiger Sicht kaum zu glauben, vor allem aber weitgehend vergessen. Der wohl gewichtigste Grund: 1921, im Zuge des Friedensschlusses nach dem Ersten Weltkrieg, verlor Österreich nun, nach dem Zugang zum Meer, auch den "Österreichischen Lloyd" an Italien (bis 2006 "Lloyd Triestino", danach "Italia Marittima").

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