Aus dem Konzertsaal live

Kaiser Leopold I.: "Il lutto dell'universo" ("Die Trauer des Weltalls"), Oratorium 1668 (L'Elemento dell'Acqua: Alberto Allegrezza, Tenor; L'Elemento della Terra: Mauro Borgioni, Bass; L'Elemento del Foco: Emanuela Galli, Sopran; L'Elemento dell'Aria: Gabriella Martellacci, Alt; L'Humana Natura: Letizia Verzellesi, Mezzosopran; La Divina Misericordia: Anna Simboli, Sopran; La Divina Giustizia: Sonia Tedla, Sopran; La beatissima Vergine: Emanuela Galli, Sopran; San Giovanni: Gabriella Martellacci, Alt; San Pietro: Mauro Borgioni, Bass; Ensemble "gambe di legno"; Leitung: Francesco Baroni, Orgel; Übertragung aus der Kirche des Priesterseminars in Brixen). Präsentation: Bernhard Trebuch

"Leopold, sis Caesar et non musicus, sis Caesar et non Jesuita" - "Leopold, Du solltest Kaiser sein und nicht Musiker, Kaiser und nicht Jesuitl" Einige Zeit soll diese Ermahnung an den Kaiser am Tor der Wiener Hofburg angeschlagen gewesen sein. Tatsächlich war Kaiser Leopold I. (1640 - 1705) nicht nur ein an Kunst interessierter Monarch, sondern selbst auch Musiker, Tänzer und ein überdurchschnittlich begabter Komponist. Es wird wohl der Kapellmeister Antonio Bertali gewesen sein, der den Regenten - dessen Geburtstag sich heuer zum 375. Mal jährt - in die Kunst des Tonsetzens eingewiesen hat. Die Werke des Kaisers wurden dann natürlich auch von der Hofkapelle aufgeführt. Ob in der Tanzmusik, Liedern zum Fasching oder auch sakralen Werken: Ihro Majestät waren in allen Genres zu Hause. Wenn in der Fastenzeit die Bretter, die die Welt bedeuten unbenutzt blieben und sich das Opernpersonal bereits auf die nächste Saison vorbereitete, lud der Kaiser zur Andacht in die stille Hofburgkapelle.
"Sepolcri", eine Wiener Art des Oratoriums, wurden halbszenisch vor dem Heiligen Grab gegeben. Tenor dabei stets: Mensch, bekehre dich und führ ein tugendhaftes Leben. Der Hofstaat und das diplomatische Corps werden - wie die gesamte Wiener High Society - positiv überrascht gewesen sein, als anno 1668 des Kaisers Oratorium "Il lutto dell'universo" zum ersten Mal aufgeführt wurde. Dass die Aufführung ein Erfolg war, belegen nicht nur insgesamt drei weitere Produktionen des Werks zu Lebzeiten des Kaisers, sondern auch die Liste der Mitwirkenden: So ist unter den Sängern der Premiere auch Antonio Cesti, selbst ein hervorragender Komponist, zu finden. Antonio Bertali und Johann Heinrich Schmelzer werden dabei wohl auch auf der Violine mitgewirkt haben.
In Brixen erklingt dieses berührende Werk zum ersten Mal mit jungen Sängern aus Italien und dem Ensemble "gambe di legno" unter der Leitung von Francesco Baroni.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Heinrich Schmelzer
Titel: Serenata con altre arie
* Serenata - Allemande - Erlicino - Ciaccona - Campanella - Lamento
Ausführende: Clemencic Consort
Leitung: Rene Clemencic
Länge: 08:38 min
Label: Preiser Stereo 93389

Komponist/Komponistin: Johann Heinrich Schmelzer
Titel: Lamento sopra la morte Ferdinandi III - vierstimmiges Lamento auf den Tod Kaiser Ferdinand III
Ausführende: Clemencic Consort
Leitung: Rene Clemencic
Länge: 07:09 min
Label: Preiser Stereo 93389

Komponist/Komponistin: Georg von Reutter
Titel: Toccata - für Cembalo
Solist/Solistin: Luca Guglielmi /Cembalo
Länge: 05:30 min
Label: ORF Edition Alte Musik CD 321

Komponist/Komponistin: Alessandro Poglietti
Titel: Ricercar Quinti Toni - für Cembalo
Solist/Solistin: Luca Guglielmi /Cembalo
Länge: 02:06 min
Label: ORF Edition Alte Musik CD 321

Komponist/Komponistin: Alessandro Poglietti
Titel: Ricercar Quinti Toni "Der Tag der ist so freudenreich" - für Cembalo
Solist/Solistin: Luca Guglielmi /Cembalo
Länge: 02:31 min
Label: ORF Edition Alte Musik CD 321

Komponist/Komponistin: Alessandro Poglietti
Titel: Ricercar Septimi Toni - für Cembalo
Solist/Solistin: Luca Guglielmi /Cembalo
Länge: 02:26 min
Label: ORF Edition Alte Musik CD 321

Komponist/Komponistin: Kaiser Leopold I.
Titel: "Il lutto dell'universo" ("Die Trauer des Weltalls"), Oratorium 1668
Orchester: Ensemble gambe di legno
Leitung: Francesco Barotni/Leitung und Orgel
Solist/Solistin: Alberto Allegrezza/Tenor
Solist/Solistin: Mauro Borgioni/Bass
Solist/Solistin: Emanuela Galli/Sopran
Solist/Solistin: Gabriella Martellacci/Alt
Solist/Solistin: Letizia Verzellesi/Mezzosopran
Solist/Solistin: Anna Simboli/Sopran
Solist/Solistin: Sonia Tedla/Sopran
Länge: 76:00 min
Label: fra bernardo

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