Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. In Venus VERITAS: Neue Missionen zum Nachbarn im All
2. Neue Methode zur Vorhersage des Weltraumwetters
3. Der Nationalsozialismus und seine langfristigen Folgen
4. Ecuador: Geschlechter-Gleichbehandlung in der Verfassung

Redaktion: Franz Tomandl

1. In Venus VERITAS: Neue Missionen zum Nachbarn im All

Fast fünfzig Raumsonden haben sich in den letzten Jahrzehnten aufgemacht zum inneren Nachbarplaneten der Erde, der Venus - und damit ungefähr ebenso viele wie zum äußeren Erdnachbarn, dem Mars. Dennoch wissen wir vom Roten Planeten wesentlich mehr als von der verschleierten Venus. Doch das soll sich nun ändern. Gleich mehrere Missionen machen sich daran, der "Liebesgöttin" Venus ihren Schleier zu entziehen und Licht in diese heiße Welt unter der dicken Wolkendecke zu bringen. Auf der Low-Cost Planetary Missions in Conference in Berlin wurden sie in dieser Woche vorstellt. Mit Anthony Freeman, Head of Innovation Foundary, JPL, Pasadena, Kalifornien, Greg Lee, Northrop Grumman Aerospace Systems, Redondo Beach, CA, Masato Nakamura, Project Manager VCO, Institute of Space and Astronautical Sciences (ISAS), Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA), Tokio. Autor:Guido Meyer.

2. Von Plasmawolken und Sonnenstürmen - Neue Methode zur Vorhersage des Weltraumwetters entwickelt

Ohne die Sonne wäre Leben auf der Erde nicht möglich. Mit ihrem Licht wärmt sie den Planeten nicht nur auf - verglichen anderen Himmelkörpern - angenehme Temperaturen. Sie spendet auch die nötige Energie für alle biologischen Prozesse. Doch auf dem Stern geht es alles andere als friedlich zu: Heftige Explosionen sind auf dem heißen Gasball an der Tagesordnung. Dabei werden unvorstellbare Mengen an Materie und Energie ins Weltall geschleudert. Treffen sie auf die Erde, kann das für den Menschen unangenehme Konsequenzen haben: Besonders moderne Kommunikationssysteme und Stromnetze reagieren empfindlich auf die energiereichen Sonnenstürme, ihre möglichst frühzeitige Vorhersage ist daher extrem wichtig. Einem britischen Physiker ist es Jetzt gelungen, mit einer neuen Methode gefährliche Sonneneruptionen viel früher zu erkennen. Mit Neel Savani, Physiker, Imperial College, London. Autor: Wolfgang Däuble.

3. Schon Geschichte oder noch Gegenwart? Der Nationalsozialismus und seine langfristigen Folgen

Das Jahr 1986 markiert einen Paradigmenwechsel in der österreichischen Geschichtspolitik: Als Kurt Waldheim für das Präsidentschaftsamt kandidiert, wird seine Offizierskarriere bei der Deutschen Wehrmacht öffentlich thematisiert. Waldheim, der argumentiert, nur seine Pflicht getan zu haben, wird tatsächlich zum Präsidenten gewählt. Und dennoch gerät in diesem Jahr der Mythos, Österreich sei das erste Opfer des Nazi-Regimes gewesen, ins Wanken. Von nun an wird von großen Teilen der Bevölkerung eine aktive Aufarbeitung der NS-Verstrickungen Österreichs eingefordert. Eine Aufgabe, die längst nicht bewältigt wurde. Mittlerweile steht die Zeitgeschichtsforschung an einem kritischen Punkt: Bald wird es keine lebenden Zeitzeugen des Holocaust mehr geben. Es gibt Befürchtungen, dass das "Dritte Reich" dann zu einem Kapitel der Geschichte würde. Jüngere Generationen könnten das Interesse an der Aufarbeitung des Nationalsozialismus verlieren. Das wäre ein großer Feher, ist die Historikerin Mary Fulbrook vom University College London überzeugt. Das Handeln der Täterinnen und Täter müsse weiter verfolgt werden. Mit Mary Fulbrook, Historikerin, Unversity College, London. Autorin: Marlene Nowotny

4. Ecuador: Geschlechter-Gleichbehandlung in der Verfassung

In Ecuador gilt seit dem Jahr 2009 eine neue Verfassung. In dem südamerikanischen Land am Pazifik zwischen Kolumbien und Peru haben die Menschen über das neue Gesetzeswerk abgestimmt. Darin bekommt nicht nur die Natur das Recht auf körperliche Unversehrtheit, sondern auch die Frage der Gleichbehandlung wird vollkommen neu geregelt. Wie die verfassungsrechtlich verankerte Gleichbehandlung in Ecuador definiert ist, zeigt eine Arbeit an der Universität Wien, die vergangenen Montag in Wien mit dem Herta Pammer Wissenschafts-Preis ausgezeichnet wurde. Der Herta Pammer Preis wird seit 1997 alle zwei Jahre von der katholischen Frauenbewegung Österreichs vergeben. Er zeichnet neben Journalistinnen und auch Wissenschaftlerinnen aus, die sich mit Frauen und der Entwicklung im globalen Süden befassen. Die heuer prämierte Autorin, Greta Marie Becker, erhielt den Preis für"Transkulturalität in Ecuador". Mit Greta Maria Becker, Herta-Pammer-Preisträgerin. Autorin: Ilse Huber.

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