Nachtquartier

23. Juli 2015, 00:08

Werbung schürt Emotion - und wenn sie gelungen ist, dringt sie sogar in tiefere Bewusstseinsschichten vor statt sofort abzuprallen. Jedenfalls früher einmal, als die Konsumenten noch nicht in öffentlichem Raum und Medien - offline wie online - Myriaden von Werbebotschaften ausgesetzt waren. "Die Emotionalisierung österreichischer Marken im Werbefilm 1950 - 2000" heißt das Projekt, mit dem sich die Wiener Filmhistorikerin Karin Moser beschäftigt. So mancher erinnert sich noch an die Tiefen- und Langzeitwirkung der "Humanic"-Spots der 1970er Jahre, an die "Austria Tabak"-, "Manner"- oder "Frivissa"-Reklame mit Herbert Prohaska und dem Claim "Dem Herbert sei Trainer besteht auf Frivissa".

Moser fragt, wie tief diese eingängigen und formal oft avantgardistischen Werbeclips sich ins Bewusstsein der Österreicher gegraben haben. Mehr als das: Wie sie die österreichische Identität mitgeformt und unmerklich die Eigenwahrnehmung als "Kulturnation" mitgeprägt haben.

Im Gespräch mit Alexander Musik erzählt Karin Moser von ihrer Spurensuche der immer bunteren Waren- und Werbewelt Österreichs und davon, welche Emotionen die alten Spots bei ihr noch heute auslösen. Was wollten sie - neben dem Produkt - für ein Österreich-Bild verkaufen? Um das zu illustrieren, hat Moser eine Reihe von historischen Werbefilmbeispielen im Gepäck - die vielleicht noch heute die Nachtquartier-HörerInnen emotionalisieren können.

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Die Emotionalisierung nationaler Marken im österreichischen Werbefilm 1950-2000

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