Salzburger Nachtstudio

Die Kraft der Asketen im Land der Morgenröte.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Mahatma Gandhi ist bis heute Vorbild für gewaltfreies politisches Handeln. Die Kraft für seinen gewaltlosen Widerstand zog er aus seinem Glauben, den er immer wieder überdachte und neu definierte. Sein konsequenter, aber stets friedlicher Kampf leitete die Unabhängigkeit Indiens ein. Hermann Hesses Siddartha begeistert Generationen der westlichen Welt. Nun suchen erneut viele Amerikaner/innen und Europäer/innen die Lebensweisheiten Indiens. Sie finden Erfüllung bei Yoga, Meditation, genießen die Stille. Für Hindi ist das kein Widerspruch zum hektischen Alltag. Denn für sie ist die Welt eine Einheit, in der sich die Gegensätze aufheben, ein Fluss, der sich ständig verändert und doch derselbe bleibt: ein Sinnbild der Einheit von Wechsel und Beharrlichkeit.

Die Vielfalt des Hinduismus birgt aber auch Widersprüche in sich. Trotzdem sind die polytheistischen, monotheistischen und sogar atheistischen Denkrichtungen in einer Religion vereint. Die große Vielfalt führt allerdings zur Frage, ob man überhaupt von "dem" Hinduismus sprechen kann oder ob es sich um einen immensen Komplex mehr oder weniger verwandter Religionen, Philosophien und wissenschaftlichen Anschauungen handelt. Für Hindi ist dies eine typisch europäische Frage, denn es liegt im Wesen ihres Glaubens, andere Standpunkte anzuerkennen.

Bei den diesjährigen Disputationes im Rahmen der Ouverture spirituelle spricht Elisabeth J. Nöstlinger zum Auftakt der Salzburger Festspiele mit indischen und europäischen Gelehrten über die Philosophie des Morgenlandes und die Wunschbilder der Europäer/innen.

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