Die Hörspiel-Galerie

"Herz der Finsternis" von Joseph Conrad. Die Beschreibung einer dramatischen Expedition auf einem Fluss ins Innere Zentralafrikas am Ende des 19. Jahrhunderts. Prod. ORF 1990

Je tiefer der junge Kapitän Marlow mit seinem Flussdampfer auf dem Kongo in die Wildnis vorstößt, desto eindringlicher überkommt ihn das Gefühl einer Reise in die Nacht. Er begegnet einem afrikanischen Stamm, dem die Weißen genauso fremd sind, wie den Kolonisatoren die afrikanischen Bewohner. Korrupte Beamte plündern das Land, das sie nicht kennen und das sie verachten. Die Reise ins Herz des schwarzen Kontinents nimmt schließlich den Charakter einer Entdeckungsreise ins Unbewusste an, die in der Begegnung Marlows mit der mysteriösen Gestalt des Elfenbeinagenten Kurtz mündet.
Unzivilisiert und finster erscheinen bei Conrad nicht die Afrikaner, sondern die brutalen frühkapitalistischen Machenschaften der Weißen. Nach Motiven dieser Geschichte entstand Francis Ford Coppolas Film "Apocalypse Now". Für Joseph Conrad, der auch Kapitän der englischen Handelsmarine war, war "Herz der Finsternis" auch ein Versuch, das Erlebnis einer abenteuerlichen Kongofahrt im Jahre 1890 (auf der er erkrankte und dem Tode nahe war) zu bewältigen und zugleich eine Abrechnung mit dem Kolonialismus vorzunehmen.

Mit Bernd Rumpf, Hans Gerd Kübel, Regie: Frederik Ribell, Komposition: Norbert Rümmele, Bearbeitung: Michael Köhlmeier

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