Religion aktuell
1. Leiter des "Jesuit Refugee Service" über die Lage im Nahen Osten
2. Caritaspräsident Landau über Ungarn: "Das ist ein menschlicher Tiefpunkt"
7. September 2015, 18:55
1. Leiter des "Jesuit Refugee Service" über die Lage im Nahen Osten
Der britische Premier David Cameron will sich Medien zufolge vom Parlament in Kürze Grünes Licht für einen Militäreinsatz in Syrien geben lassen; Frankreich bereitet Luftschläge gegen Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien vor und Russland verteidigt Waffenlieferungen an Syrien. Während Politiker intervenieren und taktieren, sind laut Angaben des UNO-Flüchtlingswerkes UNHCR mehr als vier Millionen Menschen aus Syrien geflohen und zusätzlich rund acht Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Der Jesuitenpater Michael Zammit ist der Leiter des "Jesuit Refugee Service" im Nahen Osten. Ein Bericht von Maria Harmer.
2. Caritaspräsident Landau über Ungarn: "Das ist ein menschlicher Tiefpunkt"
Jede Pfarrgemeinde, jede religiöse Gemeinschaft, jedes Kloster in Europa soll eine Flüchtlingsfamilie beherbergen, sagte der Papst gestern (6. September) während des Angelus-Gebets auf dem Petersplatz in Rom. Und der österreichische Caritaspräsident Michael Landau hat mit scharfen Worten die Flüchtlingspolitik der EU und aktuell vor allem Ungarns angesichts der Entwicklung der vergangenen Tage kritisiert. Dass schutzsuchende Menschen in einem europäischen Land 70 Jahre nach Kriegsende und unter Vorgabe falscher Tatsachen in Züge gelockt und so in Auffanglager in Ungarn gebracht werden, hätte er nicht für möglich gehalten: "Das ist ein menschlicher Tiefpunkt", so Landau. Er will auch, dass die Flüchtlinge legal nach Europa gelangen können. Die römisch-katholische Kirche hat übrigens jetzt eine eigene Seite eingerichtet für alle, die Flüchtlingen helfen wollen.
Moderation: Roberto Talotta
Service
Jesuit Refugee Service
asylhilfe.katholisch.at
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