Radiogeschichten

"Die Postkarte". Von Heinrich Böll. Es liest Markus Hering. Gestaltung: Edith Vukan

Der Ich-Erzähler leugnet jede Art von Sentimentalität, und doch hat er ein kleines Stück Papier über Jahre aufbewahrt. Es soll die Erinnerung wachhalten an jenen Tag seines Lebens, der alles verändert hat. Er versetzt sich zurück: ein Tag im August 1939.

Heinrich Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Geboren 1917 in Köln, begann er 1937 eine Lehre als Buchhändler und das Studium der Germanistik. In diese Zeit fallen bereits seine ersten schriftstellerischen Versuche. Mit Kriegsausbruch wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war sechs Jahre lang Soldat. Nach der Kriegsgefangenschaft veröffentlichte er den Nachkriegsroman "Kreuz ohne Liebe" und erste Kurzgeschichten, die Bölls Ruhm als Kurzgeschichtenautor begründeten. 1950 erschien der Sammelband "Wanderer kommst du nach Spa ...".

Bölls bekannteste Werke: "Irisches Tagebuch" (1957), "Ansichten eines Clowns" (1963), "Gruppenbild mit Dame" (1971), "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974).

1972 wurde Heinrich Böll mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Die Begründung der Jury lautete: "Für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat".

Sein Leben lang nahm Böll aktiv Anteil am politischen Geschehen im In- und Ausland - und galt bis zu seinem Tod am 16. Juli 1985 als Kämpfer für einen globalen Frieden.

Service

In: Heinrich Böll, "Erzählungen", hrsg. Von Jochen Schubert, Kiepenheuer & Witsch

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