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29. September 2015, 19:05

Vor genau 100 Jahren, im September 1915, ist der Österreichische Städtebund gegründet worden. Gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund ist der Städtebund in der österreichischen Bundesverfassung verankert, und zwar in Art. 115 (3): "Der Österreichische Gemeindebund und der Österreichische Städtebund sind berufen, die Interessen der Gemeinden zu vertreten." Also eine Interessensvertretung gegenüber dem Staat. Bündnisse von Städten sind seit der Antike belegt. Der attische Seebund hat es vorgezeichnet: ein Bündnis gegen einen gemeinsamen Feind. Das war im antiken Griechenland, als sich Athen mit zahlreichen Städten in Kleinasien gegen die Perser zusammenschloss. Bei einer Bedrohung sollte militärisch geschlossen vorgegangen werden. Ein ähnliches Modell war der Lykische Städtebund, ein Zusammenschluss mehrerer Städte in Lykien in der heutigen Türkei. Eine frühe Form einer demokratisch-föderalen politischen Organisation. Neben dem Aspekt der Sicherheit ging es auch darum, den Handel abzusichern und die Expansion voranzutreiben. Das Modell des Städtebunds fand in Europa im Mittelalter, rund 1000 Jahre später, seine Fortsetzung, nämlich mit dem lombardischen Städtebund. Im Rahmen der Lega Lombarda lässt sich gut verfolgen, wie im Widerstand gegen eine Bedrohung, die damals die staufische Reichsherrschaft für die kommunalen Interessen verkörperte, das Modell des eidlich-genossenschaftlichen Zusammenschlusses, wie es ja auch für das Entstehen der bürgerlichen Gemeinde selbst, die Bildung der einzelnen Kommune maßgeblich war, auf "überstädtische" Ebene verlagert wurde. Es gab regelmäßige Zusammentreffen der Bundesmitglieder, eine gemeinsame Gerichtsbarkeit und ein gemeinsames Heer. Auch im deutschen Reichsgebiet sollte es ähnliche Zusammenschlüsse geben. Aus unterschiedlichen Interessen - politischen, oder wie bei der Hanse, wirtschaftlichen.

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