Zeit-Ton

29. September 2015, 23:03

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Johannes Kalitzke präsentiert am 9. Oktober beim musikprotokoll im steirischen herbst die Österreichische Erstaufführung der "Symphonie fleuve pour cor et orchestre" (Hornkonzert, 2005-2007) des 1955 in Kuba geborenen, in den USA aufgewachsenen und seit 2008 in Wien lebenden Jorge E. López. Komponieren vergleicht der US-amerikanische Staatsbürger mit einem Roman oder einem figurativen Bild: "Durch Klang wird erzählt, was man im Lauf des Lebens wahrgenommen und erfahren hat." 1970 begann er, angeregt durch die Musik von Mahler, Berg, Ives, Messiaen, Stockhausen und Xenakis, zu komponieren und studierte 1971-76 am California Institute of the Arts. 1987, nach Orchesteraufführungen in Donaueschingen, verlagerte sich sein Lebensmittelpunkt nach Europa und in den deutschsprachigen Raum, wo der seit 2008 in Wien freischaffend lebende Komponist von u. a. mittlerweile drei vollendeten Symphonien die österreichische Staatsbürgerschaft beantragt hat. Im Juni sind das Hornkonzert und seine 3. Sinfonie auf CD erschienen. Skizzen, Entwürfe, Hefte und Briefe des Komponisten werden im 2014 gegründeten Jorge E. López Archiv der Berliner Akademie der Künste aufbewahrt. Für López, der sich als "Europäer spanischer Abstammung" definiert, haben "Heimat und Identität mit Natur und Kultur zu tun." Er fühlt sich "in den Bergen zuhause - in den North Cascades des US-Bundestaates Washington, in Skandinavien, in Österreich."

Sendereihe

• Sound Art: Zeit-Ton

Gestaltung

• Peter Kislinger