Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Wenn arbeiten beim Weiterleben hilft - Das Modell der Otto Wagner Kirche
2. Chemotherapie ja oder nein? - Ein neuer Gentest sichert die Entscheidung

1. Wenn arbeiten beim Weiterleben hilft - Das Modell der Otto Wagner Kirche

Die bekannte Otto Wagner Kirche wurde zwischen 1904 und 1907 erbaut. Sie war das vielbewunderte sakrale Zentrum einer psychiatrischen Krankenanstalt. Damals war die "Niederösterreichische Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke "Am Steinhof" die größte und modernste Psychiatrie Europas. Der Architekt Otto Wagner hatte den Auftrag, die Bedürfnisse der psychisch Kranken zu berücksichtigen. So wurden in die Kirche ein Arztzimmer, Toiletten und Notausgänge eingeplant. Die Kirchenstühle durften wegen Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken haben, die Wände wurden gekachelt, um sie im Fall des Falles leichter reinigen zu können, usw.
Bereits in den 1920 Jahren gab es engagierte Ärzte, die den Menschen, die Wochen, Monate oder Jahre in der Psychiatrie verbrachten, das Angebot einer Arbeitstherapie machten. Zu dieser sinnvollen Betätigung zählte auch die künstlerische Arbeit an Modellen, zum Beispiel eben dem der Otto Wagner Kirche, von anderen Gebäuden, Schiffen, Flugzeugen, Karussellen, Hampelmännern etc.
Diese Modelle waren lange Zeit verschollen. Vor ca. 20 Jahren wurden sie im Keller des heutigen Otto Wagner Krankenhauses gefunden. Seitdem werden sie von einem Team sorgsam arbeitender Restauratoren wiederhergestellt. Es sind die persönlichen Schicksale dieser Männer, die sie zu dieser speziellen Arbeit brachten. Im Beitrag von Andrea Kugi geht es nicht nur um die kunstgeschichtlichen Aspekte einer psychiatrischen Krankenanstalt.

2. Chemotherapie ja oder nein? - Ein neuer Gentest sichert die Entscheidung

Jährlich erkranken in Österreich rund 5200 Frauen an Brustkrebs. Mittlerweile weiß man, dass es hierbei unterschiedliche Arten gibt. Am häufigsten ist das hormonabhängige bzw. hormonrezeptorpositive Mammakarzinom, bei dem die Tumorzellen in ihrem Wachstum durch weibliche Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron gefördert werden. Weiters gibt es den so genannten Her-2 neu überexprimierenden Brustkrebs. Her-2 ist ein Krebsgen, das die Zellen im Wachstum anregt. Schließlich leiden 15 Prozent der Betroffenen unter der relativ aggressiven Form "Triple negativ". Dieser Tumortyp besteht aus Zellen, die weder Rezeptoren für Östrogen und Progesteron noch für HER-2 besitzen. Je nach Brustkrebsart stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Um auf Nummer sicher zu gehen und ein Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden, setzen Onkologen oft auch auf die klassische Chemotherapie. Dabei ist diese, wie man mittlerweile weiß, längst nicht bei allen Patientinnen notwendig, denn in vielen Fällen ist das Rückfallrisiko ohnedies sehr gering. Am Wiener AKH hat man nun die Möglichkeit, mit einem Gentest namens "Prosigna" spezifisch das individuelle Rückfallrisiko zu ermitteln. So kann man voraussichtlich etwa einem Drittel aller Frauen eine Chemotherapie mit all den unangenehmen Begleiterscheinungen wie Erschöpfung, Haarausfall und Übelkeit ersparen. Nora Kirchschlager hat mit Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, Brustkrebsexperte und Leiter der Uniklinik für Chirurgie an der Meduni Wien gesprochen.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. "Sozialtherapeutische Tageszentrum" im Otto Wagner Spital:

Robert Hutfless, DSA
Leiter des Sozialtherapeutischen Tageszentrums - STZ
Otto-Wagner-Spital/Pavillon 12
A-1140 Wien
Tel.: +43/1/910 60/21230
E-Mail
STZ

Grüner Kreis, Verein zur Rehabilitation und Integration suchtkranker Menschen
Leitung: Dir. Alfred Rohrhofer
Hermanngasse 12
1070 Wien
E-Mail
Verein Grüner Kreis - Wege aus der Sucht

SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital und Pflegezentrum

Otto Wagner Kirche am Steinhof

Otto Wagner Kirche in New York

2. Gentest Prosigna®:

Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant
MedUni Wien, AKH
Leiter der Uniklinik für Chirurgie
Tel.: +43/1/40400/56460
E-Mail
Uniklinik für Chirurgie

Brustgesundheitszentrum, MedUni Wien

Multigenomische Tests beim Mammakarzinom

Österr. Krebshilfe zu Brustkrebs

Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm

Therapie von Brustkrebs

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