Nachtquartier

29. Oktober 2015, 00:08

Sie hat in Izmir Journalismus studiert und in Istanbul ihre Schauspielausbildung absolviert. Özge Dayan steht danach schnell auf der Theaterbühne und arbeitet gleichzeitig bei einem der bekanntesten Radiosender der Türkei "Acik Radyo (Open Radio)" als Moderatorin und Journalistin. 2005 lernt sie ihren heutigen Mann kennen und verlässt mit ihm die Türkei. "Ich bin der Liebe wegen nach Wien gezogen. Das hat mein Leben grundlegend geändert. Ohne Deutschkenntnisse war es mir unmöglich, einen meiner erlernten Berufe auszuüben."

Sich in einem anderen Land, einer anderen Kultur ein neues Leben aufbauen und all das zurücklassen, worüber man sich bisher definiert hat: die Sprache, die Freunde, den Beruf, die Kultur. Wie geht es Frauen wie Özge damit, in Österreich einen neuen Platz zu finden? Wie durchbricht man die gläserne Decke, die den Arbeitsmarkt für viele Migrantinnen unzugänglich macht?

Nach einer unfreiwilligen Bühnenpause von sechs Jahren steht Özge Dayan-Mair jetzt wieder auf der Bühne. Sie spielt den Monolog "Homebody/Kabul" aus dem gleichnamigen Stück von Tony Kushner unter der Regie von Brigitte Pointner: Eine gebildete Frau mit Migrationshintergrund hinterfragt ihr bürgerliches, eintöniges Leben und findet über eine alten Reiseführer über Kabul wieder Zugang zu einer Kultur, die sie hinter sich gelassen hat. Das Stück ist am 29. und 30.Oktober um jeweils 20 Uhr im Off-Theater in Wien zu sehen.

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