Zeit-Ton

musikprotokoll 2015. San Teodoro 8, un omaggio per Giacinto Scelsi. Gestaltung: Christian Scheib

"Scelsi, c'est moi" hieß 1989 plötzlich eine Schlagzeile in der italienischen Musikzeitschrift Il Giornale della Musica. Zuerst ein und dann mehrere "Ghostwriter" meldeten sich zu Wort mit Berichten darüber, dass sie nach Angaben Scelsis und vor allem auch nach dem Anhören von Giacintos Scelsis Spiel auf dem Klavier und später der Ondiola die Noten geschrieben hätte.

"Ommagio a Scelsi" nannte schon in den 1970er Jahren das italienische Ensemble Gruppo di Improvvisazione Nuova Consonanza jene ausgedehnten, Klangband-artigen Stücke, mit denen Franco Evangelisti gemeinsam mit unter anderem Ennio Morricone, Trompete, und Mario Bertoncini, Klavier und Schlagwerk, dem bewunderten Eigenbrötler Giacinto Scelsi und seiner musikalischen Vorgabe huldigten.

Zwei historische Facetten sind das, die auf der von Giacinto Scelsi gepflegten, sehr speziellen Art beruhen, sich in und wahrlich innerhalb eines Klangs, eines Tons zu bewegen, diesen zu phrasieren, zu gestalten. Auch heute noch üben die Mitschnitte dieser Scelsischen "Improvisationen" eine hypnotische Faszination aus. Uli Fussengger nähert sich ebenfalls dieser Scelsi-Welt und fand beim Konzert im musikprotokoll 2015 gemeinsam mit seinen Mitmusikern heutige, zeitgemäße Wege durch diesen Zauberwald an eintönig Vielklanglichem und vieltönig Einklanglichem.

Sendereihe

Gestaltung

  • Christian Scheib

Playlist

Titel: ZTT 151102 Zeit-Ton Scelsi Fussenegger San Teodoro 8 (un omaggio) Scheib
Länge: 55:53 min

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