Zeit-Ton

10. November 2015, 23:03

18 Uraufführungen in sechs Konzerten, eine vierstündige Performance und ein Jazz-Improvisationsabend: Vorgaben, deren ständige Begleiter das Abenteuer und das qualitative Risiko sind. Nur einer ästhetischen "Richtung" können die den Jahren nach traditionsreichen, dem Inhalt nach aber stets aktuellen, "neugierigen" Musiktage nicht verpflichtet sein.

Diesmal ist die Live-Elektronik eine dominante Facette, etwa in den "Encantadas" (quasi Verzauberungen) von Olga Neuwirth, wofür sie die Raumakustik der Basilica di San Marco (Venedig) analysiert hat. Mark Andre fächert in seinem Klarinettenkonzert "über" den Klang vor allem des Soloinstruments anreichernd auf. Und Johannes Kreidler, stets für schräge Überraschungen gut, bricht in seinem Stück den Orchesterklang elektronisch auf. Georg Friedrich Haas hat die Phänomene des Obertonspektrums der Posaunen ergründet, insgesamt ihrer acht im Zusammenspiel dienen ihm hierfür. Enno Poppe erforscht Mikrointervalle mittels eines Orchesters von neun Synthesizern. - Dies nur wenige Hinweise auf der Basis weithin bekannter Komponisten. Hinzu tritt ein Reigen weniger bekannter, einschließlich junger, Donaueschinger "Debütanten". Wie gesagt: akustische Abenteuer sind programmiert.

Sendereihe

• Sound Art: Zeit-Ton