Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

11. November 2015, 16:40

1. Genug gegrübelt und gewälzt - Hilfe bei Durchschlafstörungen

Rund ein Viertel der Bevölkerung hat Schlafstörungen, besonders häufig sind die Insomnien, also die klassischen Ein- und Durchschlafstörungen. Mitten in der Nacht munter zu werden, sich stundenlang im Bett zu wälzen und nicht wieder einschlafen zu können, ist auf Dauer gesehen ein immenser Kraftakt für Psyche und Körper. In etwa 70 Prozent der Fälle hat die gestörte Nachtruhe psychische Ursachen. 30 Prozent haben einen organischen Hintergrund. Nicht-organische Ursachen sind Depressionen oder Angststörungen, fast immer verbunden mit einem nächtlichen Grübelzwang. Organische Ursachen, die den zyklushaften natürlichen Schlaf unterbrechen, sind in erster Linie Atmungsstörungen verschiedenster Art, die dazu führen, dass die Tiefschlaf-Phasen nicht erreicht werden. Hier ist vor allem das von donnergleichem Schnarchen begleitete Schlafapnoe-Syndrom zu nennen. Die Muskulatur im Gaumen erschlafft, die Zunge rutscht tiefer und verschließt die Atemwege. Dadurch kommt es zu langen Atemstillständen. Dies bewirkt einen Anstieg des Kohlendioxids im Blut, was wiederum im Gehirn eine Weckreaktion auslöst. Auch das Restless-Legs-Syndrom hat häufig Durchschlafstörungen zur Folge. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenprobleme und Schilddrüsenüber- bzw. -unterfunktionen können die Nachtruhe zum Albtraum.
Manuel Simbürger hat mit zwei Experten über das so viele Menschen betreffende Problem gesprochen.

2. Gebärden-Dolmetsch im Pocketformat - Handy-App ermöglicht barrierefreie Kommunikation

Weit über 20.000 Menschen in Österreich sind gravierend schwerhörig oder gehörlos. Für diese Personen ist es eine enorme Herausforderung, sich in einer Welt zu verständigen, in der in erster Linie über das gesprochene Wort kommuniziert wird. Hierzulande hat die Gebärdensprache im öffentlichen Raum kaum einen Stellenwert - in vielen anderen Ländern wie den Niederlanden, in Schweden oder den USA mit den strengen Antidiskriminierungsgesetzen ist dies anders. So werden bei uns auch nur wenige Fernsehsendungen regelmäßig mit Gebärden quasi zwei-sprachig ausgestrahlt. Die ZIB 1 und "heute konkret" auf ORF 2 Europe und die Live-Berichterstattung aus dem Parlament oder die Ansprache des Bundespräsidenten am Nationalfeiertag zählen dazu. Es bestehen also beträchtliche Hürden für schlecht hörende Menschen. Ein neues Dolmetsch-System per Videoübertragung soll nun die Kommunikation zwischen gehörlosen und hörenden Personen verbessern. Egal ob beim Arzt, beim Bankberater oder am Elternsprechtag: Nun kann man mittels einer kürzlich vorgestellten Handy-App auf Computer, Tablet und Smartphone einen Video-Dolmetscher anfordern. Es arbeiten zwei Angestellte und hunderte freiberufliche GebärdendolmetscherInnen bei diesem Projekt mit. Lisa Strebinger hat sich mit Mitarbeitern von Equalizent, dem Wiener Schulungs- und Beratungszentrum für gehörlose & schwerhörende Personen, unterhalten.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Schlafstörungen:

OA Dr. Mag. Robert Stepansky, Facharzt für Neurologie & Leiter des Schlaflabors im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie
Priv.-Doz. Dr Michael Saletu, Facharzt für Neurologie & Europäisch zertifizierter Schlafmediziner, Rudolfinerhaus-Privatklinik Wien

Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung
Schlaflabore in Österreich
Selbsthilfegruppe für Menschen mit allgemeinen Schlafproblemen
Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich
Informationsangebot für alle, die mit Schlafstörungen/Schlafmedizin zu tun haben
CliniCum neuropsy
Talk About Sleep
Mein Sieg gegen die Schlaflosigkeit

Dr. Angela Fetzner, "Endlich wieder traumhaft schlafen: Schlafstörungen erfolgreich überwinden", CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015

Tilmann Müller, Beate Paterok, "Schlaf erfolgreich trainieren: Ein Ratgeber zur Selbsthilfe",
Hogrefe Verlag, 2. Auflage 2014


2. Neue App für Gehörlose:

Ing. Matthias Fenkart, MSc
Prokurist, Kurs- und Qualitätsmanagement sowie IT-/Netzwerkadministration, Equalizent
SMS/Videotelefonie: +43 (0) 660 800 10 10
E-Mail

Mag. Karin Eckert
Öffentlichkeitsarbeit, Equalizent
Tel.: 01/409 83 18
E-Mail

Equalizent, Schulungs- und Beratungs GmbH
Video-Dolmetsch-APP zum Downloaden
Gebärdensprachdolmetscher als Zukunftsberuf?
Neues Projekt: Weltliteratur in Gebärdensprache
Gebärdensprach-Dolmetscher am Display
Videodolmetscher für Flüchtlingshilfe
Pannenhilfe für Gehörlose 1
Pannenhilfe für Gehörlose 2

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