Journal-Panorama

Gescheiterter Staat? Bosnien-Herzegowina 20 Jahre nach Dayton. Gestaltung: Dirk Auer

Am 21. November 1995 wurde in den USA der Vertrag von Dayton geschlossen; damit wurde der Bosnien-Krieg formal beendet. 100.000 Tote waren zu beklagen, mehr als zwei Millionen Menschen waren vertrieben worden.

Auch 20 Jahre danach wird die Politik von den nationalistischen Agenden der drei großen ethnischen Parteien bestimmt - auf der Grundlage eines monströsen und dysfunktionalen Staatsgebildes, das Unsummen verschlingt und eine Annäherung an die EU bis auf Weiteres unmöglich macht. Manche zweifeln sogar daran, dass der Staat mit seiner komplizierten Doppelstruktur aus der moslemisch-kroatischen Föderation Bosnien und Herzegowina und der Republika Srpska auf Dauer überhaupt lebensfähig ist. Mehr noch: Es ist das Friedensabkommen von Dayton selbst, das heute als das entscheidende Hindernis gesehen wird, die Blockade zu überwinden.

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