Europa-Journal

1. Frankreich steht im Ausnahmezustand - was heißt das für das Leben der Franzosen?
2. "Wir schaffen das" - Freiwillige Flüchtlingshelfer auf der Balkanroute
3. Angela Merkel steht unter Druck in den eigenen Reihen

Moderation: Brigitte Fuchs


Frankreich steht im Ausnahmezustand - was heißt das für das Leben der Franzosen?

Nach den Terroranschlägen in Paris hat der französische Präsident für ganz Frankreich den Ausnahmezustand verhängt. Ein Ausnahmezustand, der zumindest für die nächsten drei Monate gelten soll. Gleichzeitig fliegt die französische Luftwaffe Bombenangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien. Paris befindet sich damit in einer außergewöhnlichen Allianz mit Washington und Moskau, die ebenfalls militärischen gegen den IS in Syrien und im Irak vorgehen. Doch der Kampfeinsatz findet eben nicht nur im Nahen Osten statt, auch in den französischen Städten gehört die Präsenz schwer bewaffneter Soldaten seit vergangenem Freitag zum alltäglichen Straßenbild. Wie gehen die Franzosen damit um? Werden sie weiterhin der Terror-Bedrohung trotzen, oder doch eher das öffentliche Leben meiden? Eine Reportage von Katharina Wagner


"Wir schaffen das" - Freiwillige Flüchtlingshelfer auf der Balkanroute

Seit Beginn der Flüchtlingskrise haben hunderttausende Menschen über die Westbalkan-Route Schutz in Deutschland gesucht. Es sind vor allem junge Männer, aber auch Familien mit Kindern, Alte, Kranke. Sie sind geflohen vor Krieg und Terror - oder schlicht Perspektivlosigkeit. Auf der Route durch Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien fühlen sich staatliche Behörden oft überfordert. Die Lücke füllen neben UNHCR und Rotem Kreuz tausende freiwillige Helfer. Sie verteilen Wasserflaschen, Essen, Decken, Regenumhänge, sie spenden, organisieren, öffnen ihre Gärten und Häuser, sie packen an. Ralf Borchard und Stephan Ozsváth haben auf ihrer Reise von der griechisch-mazedonischen bis zur slowenisch-österreichischen Grenze mit Flüchtlingshelfern gesprochen. "Wir machen hier den Job der Regierungen", sagen manche und betonen Angela Merkels Motto auf dem ersten Wort: "Wir schaffen das".


Angela Merkel steht unter Druck in den eigenen Reihen

Am Sonntag feiert die deutsche Kanzlerin Angela Merkel den zehnten Jahrestag ihrer Amtsübernahme, sie ist die am längsten dienende Regierungschefin Europas. Ausgerechnet ihre Parteifreunde aus CDU und CSU sorgen aber dafür, dass die mächtigste Frau Europas nicht unbedingt in Feierlaune ist. Denn der ungebrochen massive Zustrom an Flüchtlingen sorgt in Deutschland zunehmend für Probleme. In der Bewältigung des Zustroms aber auch in der Regierung selbst. Es läuft manches nicht wirklich rund, vor allem in der CDU-CSU-Union. Denn die Regierung sendet mittlerweile weniger einladende Signale aus. So nimmt Deutschland nach und nach den großzügigen Umgang mit syrischen Flüchtlingen zurück. Das Dublin-Verfahren soll wieder gelten, wonach Flüchtlinge auch aus Syrien wieder in andere EU-Länder zurückgeschickt werden können, über die sie in die EU eingereist sind. Der deutsche Innenminister überlegt auch syrischen Flüchtlingen nur mehr begrenzt Asyl zu gewähren und auch Einschränkungen beim Familien-Nachzug. Das war mit Kanzlerin Angela Merkel nicht abgesprochen, und hat dem Innenminister vom Kanzleramt in Berlin einen Rüffel eingetragen. Doch die Sticheleien aus den Reihen ihrer Parteifreunde gehen weiter. Wie sicher sitzt Angela Merkel noch im Sattel? Eine Analyse von Andreas Jölli

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