Radiokolleg - Herbergssuche

Koordination der Flüchtlingsunterbringung (3). Gestaltung: Beate Firlinger

Chaotische Zustände in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen, überfüllte Massenunterkünfte und improvisierte Zeltstädte, erschöpfte Männer, Frauen und Kinder, die nach wochenlanger Odyssee in Österreich landen und hier unter freiem Himmel oder auf nacktem Boden schlafen ... Bilder wie diese sorgten heuer laufend für öffentliches Aufsehen. Die menschenwürdige und menschenrechtskonforme Unterbringung von Flüchtlingen entwickelte sich zu einer zentralen Herausforderung für die politisch Verantwortlichen.

Auf der Flucht vor Krieg und Terror in Syrien und anderen Krisengebieten sind zigtausende Menschen nur auf Durchreise. Ein Teil der Vertriebenen und Verfolgten hofft aber, in Österreich einen sicheren Hafen zu finden. Die Zahl der Asylanträge ist merklich gestiegen. Für die Betreuung und Versorgung der Asylwerber/innen sind die Bundesländer zuständig, die nach einem bestimmten Bevölkerungsschlüssel schutz- und hilfsbedürftige Personen aufnehmen und beherbergen müssen.

Doch so manche Landeshauptleute und Bürgermeister/innen weigerten sich, Quartiere für Flüchtlinge bereitzustellen und erfüllten ihre mit dem Innenministerium vereinbarten Quoten nicht. Die Regierung beschloss daher ein so genanntes Durchgriffsrecht, das am 1. Oktober 2015 in Kraft trat. Das Verfassungsgesetz gibt dem Bund die Befugnis, auch gegen den Willen von Ländern und Gemeinden Unterkünfte für Asylwerber/innen zu etablieren.

Mit der kalten Jahreszeit verschärfte sich die Asylquartier-Krise. Winterfeste Bleiben für 85.000 Leute zu schaffen hat sich Christian Konrad zum Ziel gesetzt. Der frühere Raiffeisen-Generalanwalt tourt nun als Flüchtlingskoordinator der Regierung durchs Land. Auch zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen sind entstanden, um dort einzuspringen, wo die Politik versagt. So gibt es mittlerweile eine Reihe von Netzwerken, die Wohnraum in Privathaushalten an Geflüchtete vermitteln.

Wie gelingt es, allen in Österreich Schutzsuchenden ein festes Dach über dem Kopf zu bieten? Welche Rolle spielen integrative Quartier-Konzepte, um Einheimische und Ankommende zusammenzubringen? Was fördert die Willkommenskultur in den Gemeinden? Beate Firlinger begibt sich in der Weihnachtswoche auf Herbergssuche und erkundet im Radiokolleg, wie die Flüchtlingsunterbringung koordiniert und gestaltet wird.

Service

Caritas Flüchtlingshilfe

Diakonie Flüchtlingsdienst

Klosterneuburg hilft

Guarantee on Tomorrow

Flüchtende 1000 x Willkommen

Asylwohnung.at

ZEBRA - Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum

Offenes Handbuch für Gemeinden: Wege aus der Asylquartierkrise (PDF)

Sendereihe