Radiokolleg - Der Kampf gegen das Vergessen

Neue Forschungserkenntnisse zur Alzheimer-Krankheit (2).
Gestaltung: Madeleine Amberger

Und schon wieder hat man vergessen, wo man die Schlüssel hingelegt hat. Ist man bloß zerstreut? Oder steckt man im Frühstadium der gefürchteten Alzheimer-Krankheit? Eine legitime Frage für Menschen über 65 Jahre.

Doch trotz jahrzehntelanger Forschung lässt sich diese häufigste aller Altersdemenzformen nicht mit absoluter Sicherheit in einem lebenden Organismus feststellen. Ärzte diagnostizieren die Erkrankung üblicherweise nach u.a. Untersuchungen mit bildgebenden Methoden, Erhebung der Krankengeschichte, der Symptome sowie der kognitiven Leistung. Definitive diagnostische Bluttests sind noch im Entwicklungsstadium.

Ähnlich mühsam gestaltet sich die Suche nach den Ursachen, wie und warum diese Krankheit entsteht. Im Gehirn eines Alzheimer-Betroffenen bilden sich Eiweißablagerungen, sogenannte Beta-Amyloide. Doch warum leidet ein Mensch daran schon mit, sagen wir, 71 Jahren, während ein anderer noch mit 95 Jahren kaum eine Beeinträchtigung seiner Geisteskraft verspürt? Forscher/innen haben einzelne Gene identifiziert, die das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, erhöhen dürften. Viele vermuten auch, dass Entzündungsprozesse zu den Wurzeln der Krankheit gehören.

Angesichtes der vielen Lücken im Verständnis von Alzheimer, verwundert es nicht, dass es dafür auch nach wie vor keine Therapie gibt. Das bedeutet auch: Prävention ist doppelt wichtig. Vieles spricht mittlerweile dafür, dass die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder hoher Cholesterinspiegel ein Demenzrisiko darstellen. Forscher/innen empfehlen daher gesunde Ernährung und Sport. Denn: Was fürs Herz gut ist, kann dem Gehirn nicht schaden.

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  • Madeleine Amberger