Logos - Theologie und Leben

"Was soll Barmherzigkeit?" - Annäherung an einen schwierigen Begriff. Gestaltung: Markus Veinfurter

"Eine barmherzige Person öffnet ihr Herz fremder Not und nimmt sich ihrer mildtätig an." So definiert das Internet-Lexikon Wikipedia den Begriff "Barmherzigkeit" - als Lehnübersetzung des lateinischen Begriffs "misericordia", der das Wort "Herz" (cor) und das Verbum "miserere" (bemitleiden, Erbarmen) zu einer charakterlichen Eigenschaft kombiniert.

Im Judentum ist der Begriff sprachlich eng mit dem Wort für "Mutterschoß" verbunden. Und im Islam ist Barmherzigkeit eine der wichtigsten Bezeichnungen für die Liebe Gottes zu den Menschen. In der römisch-katholischen Kirche war zuletzt bei der Familien-Synode viel von "Barmherzigkeit" die Rede - als Maßstab für den Umgang mit Menschen, die nach einer Scheidung neuerlich geheiratet haben. Für 2016 hat Papst Franziskus überhaupt ein "Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen, das am ersten Adventsonntag 2015 begann.

Wenn auch in vieler Munde, so klingt der Begriff "Barmherzigkeit" doch ein wenig altmodisch. Und beim "Erbarmen" schwingt immer herrschaftliche Herablassung mit. Wie ist der Begriff heute zu verstehen? Wie kann Barmherzigkeit in zeitgemäßer Form "aus-geübt" werden? Und: Was müsste eine "barmherzige Person" heute tun?

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