Von Tag zu Tag

Licht, Laune und Leistung. Gast: O. Univ.-Prof. Dr.h.c.mult. Dr.med. Siegfried Kasper. Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinischen Universität Wien, Allgemeines Krankenhaus Wien. Moderation: Barbara Zeithammer. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Sichtbares Licht beeinflusst und steuert uns Menschen ganz entscheidend - das ist seit Jahrtausenden bekannt, vor allem in Bezug auf die Jahreszeiten. Wir kennen Frühjahrsmüdigkeit und Winterblues, manche Menschen leben erst im Sommer auf und andere durchleben in der dunklen Jahreszeit tatsächlich eine Depression. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung kennen solche saisonabhängigen Veränderungen, die sich psychisch und physisch bemerkbar machen - aber die Wissenschaft, die Medizin, hat sich lange nicht für die jahreszeitlichen Schwankungen und Einflüsse des Lichts interessiert. Heute steht fest: zu wenig Licht kann krank machen.

Seit den 1980er Jahren wird die Saisonal Abhängige Depression (SAD) erforscht und Licht als Therapeutikum der Wahl eingesetzt - in Form spezieller Lichtboxen. Interdisziplinäre Forschergruppen testen verschiedene Lichtsituationen in Büros und ihren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die innere Uhr. Im Dunkeln ist gut munkeln, sagt ein Sprichwort und Forschungen zeigen: wem ein Licht aufgehen soll, der kann es in Dunkelheit versuchen - wobei: um die Kreativität anzukurbeln, genügt auch Dämmerlicht, ja, es genügt sogar, sich die Finsternis nur vorzustellen. Analytische Arbeiten dagegen sollte man bei Lichte angehen.

Über Licht, Laune und Leistung spricht Barbara Zeithammer mit Siegfried Kasper, dem Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Wien und am Allgemeinen Krankenhaus Wien.

Service

Siegfried Kasper / Norman E. Rosenthal: Lichttherapie. Das Programm gegen Herbst- und Winterdepression. Kneipp Verlag Wien, Neuauflage 2010

SAD-Ambulanz. Spezialambulanz für Saisonal Abhängige Depressionen, AKH Wien

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