Betrifft: Geschichte

Künstliche Intelligenz und Robotik. Ein langgehegter Traum der Menschheit.
Mit Christian Stadelmann, Kulturhistoriker und Bereichsleiter im Technischen Museum Wien.
Gestaltung: Daphne Hruby

Der Begriff "Roboter" leitet sich vom tschechischen "robota" ab und bedeutet "Zwangsarbeit". Er wurde 1920 von dem tschechischen Literaten Josef Capek geprägt. Sein Bruder Karel Capek hat die Bezeichnung dann ein Jahr später für sein Theaterstück "R.U.R." übernommen.

Es handelt von künstlich gezüchteten Arbeitern, die als Sklaven eingesetzt werden, dagegen revoltieren und schließlich die Menschheit vernichten. Mit dieser düsteren Vision war Capek seiner Zeit weit voraus und hat einer brandaktuellen gesellschaftlichen Diskussion vorgegriffen. Roboter sind vordergründig dafür erschaffen worden, den Menschen das Leben zu erleichtern, ihnen Arbeit abzunehmen.

Die ersten Automaten, als Vorläufer der Roboter, wurden bereits in der Antike entworfen: Heron von Alexandria erfand etwa automatische Maschinen, die im Theater- und Musikbereich eingesetzt wurden. Ab dem 18. Jahrhundert gingen Wissenschafter immer mehr dazu über, ihre Maschinen Tieren und Menschen nachzuempfinden. Berühmte Beispiele sind der mechanische Flötenspieler von Jacques de Vaucanson im Jahre 1737 oder der Schachtürke von Wolfgang von Kempelen, welchen er 1769 erbaute. Der Schachtürke entpuppte sich später allerdings als Fälschung, der Begriff "getürkt" geht darauf zurück. Auch in der Kriegsführung spielten und spielen Maschinen und Roboter eine immer bedeutendere Rolle. Das Militär forschte ab Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt an Automaten und fernbedienbarer Technik.

Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die ersten humanoiden Roboter entwickelt, die teils komplexe Bewegungsabläufe ausführen konnten. Der Kybernetiker Claus Scholz erfand 1961 etwa den "Maschinenmenschen", kurz "MM7", der sich auf Rollen fortbewegte. Mit der "Dartmouth Conference" 1956 wurde die Geburtsstunde der Künstlichen Intelligenz-Forschung eingeläutet. Wissenschafter/innen arbeiten seither daran, Maschinen so zu programmieren, dass sie selbstständig Probleme bearbeiten und lösen können, sowie ihnen beizubringen wie ein Mensch zu agieren. Spätestens mit der Entwicklung der uns nachempfundenen humanoiden Roboter samt Künstlicher Intelligenz kommen diverse ethische Fragen ins Spiel. Was macht uns als Menschen aus? Ist Künstliche Intelligenz mit unserer gleichzusetzen? Der bekannte Physiker Steven Hawkings sagt, primitive Künstliche Intelligenz kann sehr nützlich sein, warnt aber gleichzeitig davor, die Entwicklung allzu weit voranzutreiben.

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  • Daphne Hruby