Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Globales Geschäft mit künstlicher Befruchtung - Welchen Preis bezahlen die Kinder?
2. Achtung heiß! -Wie Sie sich bereits jetzt auf die nächste Hitzeperiode vorbereiten können

1. Globales Geschäft mit künstlicher Befruchtung - Welchen Preis bezahlen die Kinder?

Laut dem Jahresbericht 2014 des österreichischen IVF-Fonds wurden in diesem Jahr 7.649 Versuche künstlicher Befruchtung bei 5.261 Paaren durchgeführt. Dabei konnten 1.797 Schwangerschaften erzielt werden, das entspricht einer Erfolgsrate von 30,9 Prozent. Etwas weniger, nämlich 28,8 Prozent der künstlich gezeugten Kinder kamen auch tatsächlich zur Welt und konnten von den Eltern mit nach Hause genommen werden.
Die Fremdsamenspende ist in Österreich seit 1992 gesetzlich erlaubt. Ein vor wenigen Wochen in Deutschland erschienenes Buch mit dem Titel "Spenderkinder" beschäftigt sich erstmals mit dem Schicksal von zehn auf künstlichem Weg entstandenen Kindern. Diese - im Alter zwischen 18 und 45 - wurden von den Adoptionsexperten Wolfgang Oelsner und Gerd Lehmkuhl befragt. Ziel war es, ein seriöses Bild von durch eine Samenspende gezeugten Menschen zu zeichnen - in Deutschland sind es zurzeit schätzungsweise 100.000 Personen. Das Buch beleuchtet Fragen wie: Was bedeutet etwa die Tatsache, dass der soziale und der leibliche Vater nicht dieselbe Person sind für die Identitätsfindung und psychische Entwicklung? Und wie wirkt sich das auf die Familiendynamik und auf die Vertrauensverhältnisse aus? Zu welchem Zeitpunkt sollen Kinder über ihre biologische Herkunft informiert werden usw. In Deutschland gibt es seit 2009 den Verein "Spenderkinder". Er versteht sich als Anlaufstelle für Suchende, denn in Deutschland hatten Kinder bis 2015 nicht das Recht zu erfahren, wer den Samen gespendet hat, also ihr biologischer Vater ist. In Österreich gibt es deutlich weniger Samenspender als in Deutschland, weil sie ihre Identität angeben müssen und die Kinder daher mit ihnen in Kontakt treten können. Am Ende dieser Woche kommt nun auch ein Dokumentarfilm zum Thema in die heimischen Kinos - und zwar "Future Baby" von Maria Arlamovsky. Behandelt wird das globale Geschäft mit der Reproduktionsmedizin - von Eizellspende bis Leihmutterschaft - und seine Folgen. Ein Beitrag von Paul Lohberger.

2. Achtung heiß! - Wie Sie sich bereits jetzt auf die nächste Hitzeperiode vorbereiten können

Heute wurden im Südosten Österreichs 25 Grad Celsius gemessen. Nicht schlecht für Mitte April. Wenn das so ähnlich weitergeht wie 2015, dann steht die erste Hitzewelle in wenigen Wochen vor der Tür. Der Trend zu immer längeren Hitzeperioden mit immer heißeren Tagen wird, so sind sich Experten einig, anhalten. In Österreich scheinen die Gesundheitsbehörden von Gemeinden und Städten alljährlich aufs Neue überrascht zu sein, dass das Thermometer auch an mehreren Tagen hintereinander über 35 Grad anzeigen kann. Und es dann zu einer echten Lebensbedrohung für geschwächte und kranke Menschen kommen kann. Der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen war 2003. Damals starben europaweit 70.000 Menschen an den Folgen der hohen Temperaturen. Besonders viele Opfer gab es in Frankreich. Daher wurden dort in den darauffolgenden Jahren detaillierte Hitze-Notfallpläne ausgearbeitet. In diesem Punkt herrscht, so der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien, in Österreich noch großer Nachholbedarf. Nora Kirchschlager hat mit ihm über notwendige persönliche und öffentliche Hitzemaßnahmen gesprochen.

Redaktion: Nora Kirchschlager und Christoph Leprich

Service

1. Künstliche Befruchtung:

Wolfgang Oelsner
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Geilenkirchener Straße 9
D-50933 Köln
Tel: +49/02 21/4 91 26 14

Österr. Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie
Aktuelles österreichisches Fortpflanzungsgesetz
Verein Spenderkinder (Deutschland)
Österreichische IVF Gesellschaft
IVF Register - Jahresbericht 2014
Samenspender müssen in Österreich Namen nennen
Future Baby - ab 15.4. im Kino

Wolfgang Oelsner, Gerd Lehmkuhl, "Spenderkinder - Künstliche Befruchtung, Samenspende, Leihmutterschaft und die Folgen: Was Kinder fragen werden, was Eltern wissen sollten", Verlag: Fischer & Gann (29. Februar 2016)

2. Hitzeprophylaxe:

OA Assoz. Prof. PD DI Dr. Hans-Peter Hutter
MedUni Wien, Institut für Umwelthygiene
Kinderspitalgasse 15
A-1090 Wien
Tel: +43/1/40160/34930
E-Mail
Institut für Umwelthygiene

Steirischer Hitzeschutzplan
Kärntner Hitzeschutzplan
Hessischer Aktionsplan zur Vermeidung hitzebedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen der Bevölkerung
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FAQ Hitzetelefon
Sonne und Hitze - Infos des Gesundheitsministeriums

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