Ambiente

24. April 2016, 10:05

Kein anderer Berg hat die Fantasie der Deutschen stärker angeregt als der Brocken, die höchste Erhebung des Harzgebirges. Stolz blickt er über die Norddeutsche Tiefebene. Sein raues Klima und seine Blockhalden aus Granit haben ihm eine abweisende Aura verliehen. Im Volk galt der Blocksberg, wie er einst hieß, seit dem späten Mittelalter als Versammlungsort von Hexen und Teufeln. Das inspirierte Johann Wolfgang von Goethe, eine Schlüsselszene seiner Faust-Dichtung auf dem Brocken anzusiedeln: Den Hexentanz in der Walpurgisnacht. Bis heute haftet das Image der besenreitenden Hexe am Brocken. Auch im Stadtbild von Wernigerode, dem Ausgangspunkt der Ambiente-Reise auf den 1.141 Meter hohen Berg, haben die Geisterwesen ihre Spuren hinterlassen.

Am wild rauschenden Eisack in Südtirol liegt seit dem 12. Jahrhundert am Fuße der Zillertaler Alpen das Kloster Neustift, italienisch Novacella. Seelsorge, Studium, Herstellung und Sammeln von Büchern und Chorwerken und der Weinbau bildeten die Arbeitsschwerpunkte der Augustiner Chorherren. Bis heute ist Neustift ein Kloster. Die Anzahl der "Herren" ist niedriger als früher, ihre Aktivitäten jedoch nach wie vor umfangreich: Sie betreuen mehr als 20 Pfarreien in der Umgebung und halten täglich in der Stiftskirche drei Messen in deutscher und italienischer Sprache. Das Tourismuszentrum Neustift bietet zahlreiche Seminare und Kurse an. So kann man in den barocken Sälen zum Beispiel Yogaübungen machen oder sich in Shiatsu-Massage ausbilden lassen. Für Verpflegung sorgt die Stiftsküche, und die Höfe, der Kreuzgang und die umliegenden Weinberge, aber auch ein Fußballplatz und ein Schwimmbecken laden zur Erholung ein.
Für Tagesbesucher/innen gibt es Führungen durch Kirche, Kreuzgang und Bibliothek, den Klostergarten und das Museum, in dem Kunstwerke gezeigt werden, die bis in die Gotik zurückreichen. Der Stiftskeller lädt zum Verweilen ein, Weinverkostungen können gebucht werden. Und neuerdings entdeckt man in Neustift auch die moderne Kunst.

Finnland - das ist das Land der tausend Seen, einsamer Landschaften und unendlicher Birkenwälder. An den Ufern des Saimaa, des mit einer Wasseroberfläche von 4.400 Quadratkilometern größten Sees des Landes im Osten Kareliens, liegt auch die kleine Stadt Savonlinna. Ihr Wahrzeichen ist die Burg Olavinlinna (Olavsburg), die Ende des 15. Jahrhunderts gebaut wurde. In ihrem Burghof finden jeden Sommer die inzwischen über die Grenzen anerkannten Opernfestspiele statt, die einheimische wie internationale Künstler/innen versammeln. Das Publikumsinteresse ist enorm groß, und das verschlafene Provinznest erwacht für einen Monat zu ungeahnt quirligem Leben. Die heurigen Festspiele finden vom 8. Juli bis 6. August statt.

Service

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Sendereihe

• Ambiente

Gestaltung

• Sabine Nikolay
• Ursula Burkert