Radiogeschichten

"Leichter Atem". Von Iwan Bunin. Aus dem Russischen von Georg Schwarz. Es liest Cornelius Obonya. Gestaltung: Edith Vukan. Bearbeitung: Gudrun Hamböck

Mit fünfzehn Jahren schon ragte Olja Mestscherskaja aus der Menge ihrer Klassenkameradinnen hervor: Sie war nicht nur reich, hübsch und begabt, sie war außerordentlich schön und beliebt. Sie war kein Kind mehr wie die anderen. Leichtsinnig spielte sie mit den Herzen ihrer Verehrer; provokant widersetzte sie sich den Anweisungen ihrer Klassenlehrerin. Wieder einmal sieht diese sich veranlasst, das junge Mädchen wegen seines aufreizenden Betragens zu einem Gespräch zu bitten - ein Gespräch, das sie nie mehr loslassen soll.

Iwan Bunin (1870-1953) stammte aus einem alten, aber verarmten russischen Adelsgeschlecht. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er auf dem Land. Schon mit 18 Jahren musste er für sich selber sorgen. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Journalist und Bibliothekar. In dieser Zeit verfasste er Gedichte und widmete sich vermehrt lyrischen Übersetzungen. Die ersten Erfolge zeichneten sich ab.

Für den Gedichtband "Listopad" (1901) wurde ihm der Puschkin-Preis zuerkannt. Es folgten Erzählungen und Romane - "Das Dorf" (1910), "Der Herr aus San Francisco" (1916). Im Jahr 1918 - nach der Oktoberrevolution - verließ Bunin Moskau, 1920 emigrierte er nach Frankreich. 1933 wurde er als erster russischer Schriftsteller mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Bunin starb 1953 in Paris.

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Iwan Bunin, "Leichter Atem" aus "Liebe und andere Unglücksfälle", Eichborn Verlag. Frankfurt am Main, 2000

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