Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Nanopartikel zur Rettung alter Bücher
2. Lebenslauf des Scheiterns
Fehlschläge in der Wissenschaft
3. Kunst und Wissenschaft in den Uffizien
Gespräch mit dem neuen Direktor der Florenzer Uffizien Eike Schmidt

Redaktion und Moderation: Birgit Dalheimer

1. Nanopartikel zur Rettung alter Bücher

Rund 1,3 Millionen Büchern, Schriften und Dokumenten, die zwischen 1850 und 1950 entstanden sind, droht in Österreichs Archiven der Verfall. In ganz Europa sollen rund 40 Millionen Dokumente gefährdet sein. Schuld daran sind nicht nur Mikroorganismen, sondern vor allem ein Aluminiumsulfat, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Hilfsmittel in der Papierproduktion eingesetzt wurde. Langfristig lässt die Chemikalie die Zellulosefasern des Papiers zerfallen. Diesen Verfall will ein Grazer Forscherteam nun stoppen. In Zusammenarbeit mit Restaurations- und Konservierungsexperten der Donau-Universität Krems entwickeln die Wissenschaftler der Karl-Franzens-Universität eine mobile Anlage, die das Papier restaurieren und so viele wichtige historische Dokumente retten soll - kostengünstig und schnell, berichtet Sylvia Sammer

IP: Volker Ribitsch, Chemiker und Physiker; Michael Freidl, Forschungsmanagement/Universität Graz


2. Lebenslauf des Scheiterns
Fehlschläge in der Wissenschaft

Oxford, Harvard, das MIT und Princeton: diese Eliteunis waren die Karrierestationen des deutschen Psychologen Johannes Haushofer. Misserfolge, Ablehnungen, Enttäuschungen würde man hier nicht erwarten - doch das wäre ein Trugschluss. "Das meiste, was ich versuche, gelingt mir nicht", erklärt der junge Forscher in seinem Lebenslauf, den er vor wenigen Wochen auf Twitter postete. Darin aufgelistet - all die Universitäten, die ihn abgelehnt haben, Forschungsprojekte, die schief gegangen sind und Stipendien, die er nicht bekommen hat. Eine Veröffentlichung mit Folgen: Haushofers "Lebenslauf des Scheiterns" wurde hunderte Male geteilt und kommentiert. Es scheint, als hätte Haushofer damit bei Kollegen weltweit einen Nerv getroffen. Für Ruth Hutsteiner ein Grund, die Praxis und auch Bedeutung des Scheiterns in der Wissenschaft genauer unter die Lupe zu nehmen.

IP: Martin Kusch, Wissenschaftsphilosoph an der Universität Wien; Johann Kastner, Physiker und Forschungschef der FH Oberösterreich; Andreas Neidlinger, Chemiker an der Universität Mainz und Mitgründer von JUnQ


3. Kunst und Wissenschaft in den Uffizien
Gespräch mit dem neuen Direktor der Florenzer Uffizien Eike Schmidt

Mit zwei Millionen Besuchern im Jahr sind die Uffizien in Florenz das meistbesuchte Museum Italiens. Seit wenigen Monaten ist der Direktor der Uffizien ein Deutscher, erstmals kein Italiener; eine Tatsache, die für viel Aufsehen in der italienischen Kulturlandschaft sorgte.
Eike Schmidt heißt der 47jährige Kunsthistoriker, der jetzt die Geschicke eines der allerersten Museen lenkt, die überhaupt für die Öffentlichkeit geöffnet wurden. Christina Höfferer hat mit Eike Schmidt über die Uffizien zwischen Kunst und Wissenschaft gesprochen.

IP: Eike Schmidt, Direktor Uffizien in Florenz

Service

Hinweis:
Die im Beitrag angesprochene Sonderausstellung
DIE UFFIZIEN IM SCHLOSSMUSEUM LINZ
ÖSTERREICHISCHE ERZHERZOGINNEN AM HOF DER MEDICI
ist noch bis 21. August 2016 geöffnet

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