Ingeborg-Bachmann-Preis

Gewinnertexte aus vier Jahrzehnten Ingeborg-Bachmann-Preis - 1977: Gert Jonke, "Erster Entwurf zum Beginn einer sehr langen Erzählung". Gestaltung: Peter Zimmermann

Es begann 1977 mit Ungereimtheiten, Ablehnung und Optimismus. Optimistisch waren die Initiatoren Humbert Fink und Ernst Willner aus Klagenfurt, sowie der Juryvorsitzende Marcel Reich-Ranicki, der meinte, man wolle mit dem Wettbewerb "der Öffentlichkeit zur Literatur und der Literatur zur Öffentlichkeit verhelfen." Pessimistisch waren viele Kritiker/innen, unter anderem Sigrid Löffler, die von einem "würdelosen Wettlesen" sprach. Für Empörung sorgte das Gerücht, der Sieger stünde schon im Vorhinein fest. Die Jury dementierte mittels Brief an alle Teilnehmer/innen. Am Ende des ersten Bewerbs ging der 31-jährige Gert Jonke mit seinem "Ersten Entwurf zum Beginn einer sehr langen Erzählung" als Sieger hervor. Was durchaus überraschend war, da mit dieser Entscheidung kein Markt und keine breite Öffentlichkeit bedient wurden, sondern ein eigenwilliger und einzigartiger Text weniger in seiner Wirkung als vielmehr in seiner Qualität erkannt wurde.

In dieser Woche hören Sie jeden Tag einen Gewinnertext aus vier Jahrzehnten Ingeborg-Bachmann-Preis.

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann