Erfüllte Zeit

3. Juli 2016, 07:05

1. Eine Hörbibel für Roma - Der Amicus Award 2016

Gleich mehrere engagierte Sozialprojekte stehen miteinander an der Vienna Business School im ersten Wiener Bezirk im Wettbewerb. Wer den Preis, den sogenannten Amicus Award, bekommt, entscheidet einerseits eine Jury, zusätzlich gibt es jedoch auch den Publikums-Preis und diesen hat in diesem Schuljahr ein Projekt für Roma bekommen. Die Bibel in Romanes, der Sprache der Roma, gab es in schriftlicher Form bereits zuvor, doch sie wird wenig gelesen, weil viele die Sprache zwar sprechen aber nicht lesen können. Das hat die Schüler und Schülerinnen auf die Idee gebracht, eine Hörbibel zu produzieren. - Gestaltung: Judith Fürst


2. "Historisch" oder "gescheitert"? - Das pan-orthodoxe Konzil

Bei aller gebotenen Vorsicht im Umgang mit derartigen Begriffen: Das erste pan-orthodoxe Konzil war mit Sicherheit ein "historisches" Ereignis. Vor einer Woche wurde es auf der Insel Kreta feierlich abgeschlossen.
Wirklich "gesamt-orthodox" war die Versammlung streng genommen nicht - aber von den 14 eingeladenen Kirchen-Oberhäuptern haben letztlich nur vier abgesagt.
Die wirklich drängenden Probleme innerhalb der orthodoxen Kirchenfamilie standen zwar erst gar nicht auf der Tagesordnung, aber: Wenn man mehr als 1000 Jahre in die Geschichte zurückblicken muss, um eine irgendwie vergleichbare Versammlung zu finden, dann ist es wohl schon ein Erfolg, dass ein pan-orthodoxes Konzil überhaupt stattgefunden hat. Eine - sicher noch vorläufige - Bilanz von Markus Veinfurter.


3. Die Poesie des Heiligen - Milad Karimi über sein Koranverständnis

Die Nacht der Bestimmung, auf Arabisch "Lailat al Qadr", gehört zu den Höhepunkten des Fastenmonats Ramadan. Für Muslime in aller Welt ist sie die heiligste aller Nächte im gesamten Jahr. Zurück geht sie auf eine Nacht im Jahr 610 gregorianischer Zeitrechnung, in der nach muslimischer Tradition Allah dem Propheten Mohammed erstmals Teile des Koran offenbarte. Als Übermittler dieser Offenbarung wird der Erzengel Gabriel genannt.
Im Laufe der folgenden zweiundzwanzig Jahre, fünf Monate und vierzehn Tage wurde, so heißt es, dem Propheten die vollständige Heilige Schrift der Muslime in Form von göttlichen Versen, den sogenannten Suren, übermittelt. Das genaue Datum der ersten Koranoffenbarung ist nicht bekannt.
In den meisten islamischen Ländern feiern die Gläubigen die Lailat al Qadr heuer in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli. Dazu werden die Moscheen festlich geschmückt, zwischen den Minaretten werden farbige Lichterketten gespannt und per Lautsprecher die Predigten der Imame ins Freie übertragen. Die ganze Nacht über sind Koranlesungen, Gebete und Gesänge aus den Moscheen zu hören. Denn dort versammeln sich die Gläubigen nach dem Fastenbrechen, um gemeinsam bis zum Morgengrauen zu beten und den Koran zu lesen.
Der afghanisch-deutsche Islamwissenschaftler und Dichter Ahmad Milad Karimi hat sich intensiv mit der Neuübertragung des Koran ins Deutsche auseinandergesetzt und sich bemüht, die hohe poetische Qualität des heiligen Buches des Islams spürbar zu machen. Mit Günter Kaindlstorfer hat er über die auch unter Muslimen so unterschiedliche und widersprüchliche Deutung des Korans gesprochen. - Gestaltung: Martin Gross


4. Die Taufe und die Flüchtlinge - Bibelessay zu Römer 6, 3 - 11

Gedanken über die das Leben grundlegend verändernde Dimension der Taufe, die Paulus vor bald 2000 Jahren an die urchristliche Gemeinde in Rom geschrieben hat, nimmt Hermann Miklas, der Superintendent der evangelisch-lutherischen Diözese Steiermark, zum Anlass, über die Situation jener gar nicht so wenigen Flüchtlinge zu berichten und zu reflektieren, die trotz der Todesgefahr, die ihnen darum in islamischen Ländern droht, zum Christentum konvertieren und sich taufen lassen.


Moderation: Martin Gross

Service

Vienna Business School
Amicus Award
Panorthodoxes Konzil
Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel
Patriarchat von Moskau
Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich
Stiftung "Pro Oriente"
Milad Karimi

Sendereihe

• Lebenskunst