Betrifft: Geschichte

Der 16. Oktober 1943. Die Deportation der römischen Juden. Mit Martin Baumeister, Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom
Gestaltung: Christina Höfferer

In Rom befindet sich die älteste durchgehend existierende jüdische Gemeinde der Diaspora.

1904 wurde eine große Synagoge am Tiberufer errichtet, ihre Kuppel nimmt in Architektur und städtebaulicher Position Bezug auf jene des Petersdoms, ein deutlich sichtbares Zeichen für den hohen Grad der Integration der jüdischen Gemeinde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Rom einen jüdischen Bürgermeister hatte, den Republikaner Ernesto Nathan, der sich vehement für die Modernisierung der Stadt einsetzte. Der Faschismus brachte eine radikale Wende in der Einstellung gegenüber der jüdischen Minderheit, bis hin zum Erlass antisemitischer Rassengesetze.

Als die Deutschen Italien besetzten, kam es zu brutalen Ausschreitungen: Am 16. Oktober 1943 wurden über tausend jüdische Bewohner/innen der Stadt Rom von den nationalsozialistischen Besatzern aus ihren Häusern und aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Viele von ihnen wurden nach Auschwitz deportiert. Die römische Razzia fand unter den Fenstern des Papstes statt und mit Beteiligung der Bewohner/innen der ewigen Stadt.

Die ungeheuerliche Tragödie hat sich in das kollektive Gedächtnis Italiens tief eingeschrieben. Erst in jüngerer Vergangenheit wurde mit der Aufarbeitung begonnen.

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