Gedanken für den Tag

6. August 2016, 06:56

Olympia und Doping

"Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen verpflichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den Ruhm des Sports und die Ehre unserer Mannschaft." So lautet die aktuelle Fassung des Olympischen Eides, der seit 1920 zur Liturgie der Olympiaeröffnung gehört und von einem Vertreter der Athleten - sowie in abgewandelter Form von einem Repräsentanten der Kampfrichter und Trainer - gesprochen wird. Wo ein Eid verlangt wird, soll er offenbar den Ernst einer Sache betonen und ein unerwünschtes Verhalten möglichst verhindern.
Beim Kampf um sportlichen Lorbeer geht es leider oft unehrlich zu. Neben anderen Tricks und Regelverstößen boomt das Doping. Eine Studie in den USA hat ergeben, dass viele Menschen bereit sind, für einen großen sportlichen Erfolg Mittel zu verwenden, die auch zu einem frühen Tod führen können.

Ist nicht gerade das Sportereignis Olympische Spiele, das die Jugend der Welt zum ritterlichen Wettstreit vereinen soll, längst zur Heerschau der gedopten Ehrgeizlinge verkommen? Verführt das olympische Motto "Citius, altius, fortius - schneller, höher, stärker" nicht zu Gigantomanie und Rekordsucht um jeden Preis? Mit neuesten Methoden durchgeführte Tests von Proben, die von Medaillengewinnern der Sommerspiele 2008 und 2012 genommen wurden, haben nachträglich zahlreiche Dopingfälle zutage gefördert.

Im Zeichen der fünf Ringe erblühen nicht nur echter Sportsgeist und Momente der Kameradschaft und der Völkerverbindung, sondern auch Korruption, Kommerz, Nationalismus und Betrug. Wie lässt sich verhindern, dass in der Welt des Sports die Kehrseiten der Medaillen regieren?

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Sendereihe

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Gestaltung

• Alexandra Mantler