Radiogeschichten

"Meinleo und Franziska" von Christine Brückner. Es liest Johanna Lindinger. Gestaltung: Stefanie Zussner. Bearbeitung: Julia Zarbach

Zwanzig Jahre hat es gedauert, bis Franziska ihren Leo bekommen hat. Der Vater versuchte, sie für einen anderen seiner Friseurgehilfen zu begeistern, nachdem er den echten Leo beseitigt hatte. Aber "Meinleo" blieb allgegenwärtig, bis zu Damen- und Herrenhaarschnitten à la Leo - und kehrte nach dem Tod des Vaters in den Herrensalon zurück. Lieber hätte er im Damensalon gearbeitet, das war in all den Berufsjahren immer sein Wunsch gewesen. Aber er verstand sich nicht so gut aufs Wünschen wie Franziska .

Gleich ihr erster Roman "Ehe die Spuren vergehen" (1954) wurde ein so großer Erfolg, dass Christine Brückner (geboren 1921) als freie Schriftstellerin leben konnte. Die Romane "Jauche und Levkojen", "Nirgendwo ist Poenichen" und "Die Quints", zur sogenannten Poenichen-Trilogie gehörend, waren Christine Brückners erfolgreichste Romane und wurden für das Fernsehen verfilmt.

Die unterhaltsame Behandlung elementarer menschlicher Themen - insbesondere aus der Frauenperspektive - war Brückners zentrales Anliegen. Ihren Erfolg als Theaterautorin begründeten die Monologe "Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen" (1983). Sie gehörten zu den meistgespielten zeitgenössischen Theaterstücken. Christine Brückner verstarb 1996 in Kassel.

Service

Aus: Christine Brückner,"Alles geht gut", Erzählungen, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Heinz Gockel, Ullstein Verlag 1998

Sendereihe