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Reisen mit Ö1. Sommerreprisen. Ambiente Spezial: Atacama - Unterwegs in der trockensten Wüste der Welt. Von Margit Hainzl und Emil Wimmer

In der Atacama-Wüste im Norden Chiles gibt es Gegenden, wo es in den vergangenen vier Jahrzehnten zusammengenommen nicht mehr als anderthalb Zentimeter geregnet hat. Über weite Strecken ist die Atacama eine Landschaft von überwältigender Trostlosigkeit.
Ein halber Millimeter Niederschlag, und das nicht bloß ausnahmsweise, sondern regelmäßig, gemessen in einem Zeitraum von 38 Jahren, in knapp vier Jahrzehnten also insgesamt kaum anderthalb Zentimeter Regen, im Durchschnitt ein halber Millimeter in einem ganzen Jahr: das ist jenseits der Wahrnehmungsgrenze, so gut wie nichts. Das staubige, öde Nest Quillagua gilt als der trockenste Ort der Welt in der trockensten Wüste der Welt. Quillagua liegt an der "Panamericana", der legendären Straße, die von Alaska bis Feuerland durch Nord- und Südamerika verläuft und auf einer Länge von 1.200 km durch die Atacama führt.
Die ungeheure Trockenheit ist darauf zurückzuführen, dass die Wüste im Regenschatten der Anden liegt, sodass Ostwinde keinen Niederschlag bringen. Der Humboldt-Strom, der den Pazifik vor der Küste bestimmt, ist ein Kaltwasserstrom und trägt daher ebenfalls nicht zur Bildung von Wolken bei, die über der Wüste abregnen könnten. Das war freilich nicht immer so. Was im tiefen Süden Chiles zu sehen ist, das gab es einst auch in der Atacama: dichte Nadelwälder bedeckten die endlosen, öden Sandflächen von heute.
Gleich unter der fahlen, lebensfeindlichen Oberfläche wartet die Atacama mit Schätzen auf: hier lagern große Mengen von Lithium, das für Handys und Elektroautos wichtig ist. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts schossen im Niemandsland der Wüste zum Abbau von Salpeter ganze Städte aus dem Boden: die "oficinas salitreras". Von 1879 bis 1884 wurde wegen Salpeter sogar Krieg geführt und dieses Gebiet, das bisher teils zu Peru, teils zu Bolivien gehörte, von Chile erobert. Nach dem Ende des Salpeterbooms blieben einige "oficinas" als Geisterstädte übrig, von denen Humberstone und Santa Laura seit 2005 Weltkulturerbe sind.
Doch die Atacama ist nicht erst seit der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen besiedelt. Die Ureinwohner/innen hinterließen neben Gräbern mit Mumien und Beigaben auch riesige, weithin sichtbare Petroglyphen, Felszeichnungen, an den kahlen Hängen der Wüste. Und sie hat darüber hinaus bizarre Naturphänomene zu bieten, wie man sie andernorts kaum zu sehen bekommt. In den Bergen nahe der Grenze zu Bolivien befindet sich in grandioser Lage auf 4.300 m "El Tatio", das höchste Geysirfeld der Welt.
Redaktion: Ursula Burkert

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Urheber/Urheberin: Manuel E. Rojas Condori
R.P. Rojas Rodriguez
O.E. Galleguillos Colque
M.I. Perez Carvajal
P.A. Castillo Acevedo
Rubén E. Colque Ledesma
Album: Authentic South America 7 - The Andes
Titel: SICUREADA FIESTA DE CONCHI (A)
Ausführender/Ausführende: nicht genannt
Länge: 01:30 min
Label: Sonoton SAS 077, LC07573, DE-B

Komponist/Komponistin: Jaime C.Angulo Cáceres
Album: Chile Today
Titel: ATACAMA A
Ausführender/Ausführende: nicht genannt
Länge: 01:45 min
Label: Sonoton SAS 228, LC07573, DE-B

Komponist/Komponistin: John Epping
Titel: Atlantes of Tula
Länge: 02:35 min
Label: Sonoton scd 326

Komponist/Komponistin: Rubén E.Colque Ledesma
Album: Authentic South America 7 - The Andes
Titel: CAPAK PURI
Ausführender/Ausführende: nicht genannt
Länge: 01:44 min
Label: Sonoton SAS 077, LC07573, DE-B

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