Im Gespräch

"Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt." - Thomas Rothschild im Gespräch mit Erich Fried, Lyriker, Übersetzer und Essayist (Erstausstrahlung am 18. November 1993)

Erich Fried, geboren 1921 in Wien, zählte in den 1970er und 80er Jahren zu einem der meistbeachteten Vertreter der politischen Lyrik im deutschen Sprachraum.

17-jährig flüchtete Erich Fried im Frühsommer 1938 nach England. Die englische Sprache wurde ihm zur zweiten Heimat. So sehr, dass er einer der bedeutendsten Shakespeare-Übersetzer seiner Zeit wurde.

Politisch eingemischt hat sich Fried mit seiner politischen Lyrik, für die er gleichermaßen verehrt wie angefeindet wurde. Manche seiner Gedichte haben mittlerweile Sprichwort-Charakter: "Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt."

1986, zwei Jahre vor Frieds Tod, führte der österreichische Literaturwissenschafter Thomas Rothschild dieses Gespräch mit Erich Fried als Materialsammlung für eine Publikation, die nie erschien. Und so gibt es den Recherche-Charakter wieder: ohne vorbereitete Fragen, nicht auf technische Perfektion achtend. Ein seltenes, außergewöhnliches Tondokument.

Erich Fried wäre heuer 95 Jahre alt geworden.

Service

Erich Fried, "Es ist was es ist.Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Wagenbach-Verlag, Berlin 1991

Volker Kaukoreit und Klaus Wagenbach (Hrsg.), "Erich Fried: Gesammelte Werke. Gedichte und Prosa (4 Bände)", Wagenbach-Verlag, Berlin 1993

Volker Kaukoreit (Hrsg), "Erich Fried. Ein Leben in Bildern und Geschichten, Wagenbach-Verlag, Berlin 1996

Catherine Fried, "Über kurz oder lang. Erinnerungen an Erich Fried", übersetzt von Eike Schönfeldt, Fotos von Catherine Fried, Wagenbach-Verlag, Berlin 2008

Gerhard Lampe, "Ich will mich erinnern an alles was man vergißt: Erich Fried", Biographie u. Werk, Bund-Verlag, Köln 1989

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