Leporello

8. September 2016, 07:52

Der Ferdinand Lasalle Hof

Hoch oben auf dem Ferdinand Lasalle Hof, dem wohl extravagantesten Gemeindebau in der Leopoldstadt, lässt es sich fast so schön über die Stadt blicken wie aus einer Villa in den Weinbergen. Wuchtig und repräsentativ für das Rote Wien steht der Gebäudekomplex aus den 1920er Jahren kurz vor der Reichsbrücke. Besonders der weithin sichtbare achtstöckige Turm mit seinem rundlaufenden Balkon gehört quasi zum Stadtbild. Doch nur wenige Menschen waren schon einmal hier oben. Am Wochenende wäre eine Gelegenheit: dann öffnet Oskar Tikal im Rahmen der Architekturtage "Open House" den Turm für Besucher. Über 80 Gebäude können im Rahmen von Open House am kommenden Wochenende in Wien bei freiem Eintritt besichtigt werden. Darunter sind auch Privatwohnungen, deren Bewohner den Gästen einen Einblick in ihre Lebens-und Wohnform gewähren.- Gestaltung: Hanna Ronzheimer


Das "Neunerhaus"

Eine Kochstelle, eine Dusche, die Möglichkeit abzusperren und den eigenen Hund mitzunehmen, das sind elementare Anforderungen an eine Wohnung, die Markus Reiter, Geschäftsführer der Hilfsorganisation Neunerhaus aufzählt - so einfach, dass sie für die meisten selbstverständlich sind. Nicht jedoch für Menschen, die in Obdachlosigkeit leben mussten. Im Neunerhaus in Wien-Landstrasse gibt es 73 kleine Wohnungen, die einen Neustart ermöglichen sollen. Sonst nur für Bewohnerinnen und Mitarbeiter der Sozialeinrichtung zugänglich, kann das Neunerhaus im Rahmen von Open House am Wochenende besichtigt werden.
Das Haus liegt bei einer U-Bahn-Station, nahe der Innenstadt, inmitten des städtischen Lebens. Eröffnet wurde es im April 2015 nach kurzer Bauzeit mit Unterstützung des Fonds Soziales Wien, durchgeführt und geplant von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte und dem Büro Pool Architekten. Alexander Dombrowski war als Mieter von Anfang an dabei.
Gestaltung: Anna Soucek

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