Von Tag zu Tag

Nach dem Machtwechsel in Brasilien. Wohin steuert die größte Demokratie Lateinamerikas? Gast: Dr. Bernhard Leubolt, Wirtschafts- und Politikwissenschafter, Wirtschaftsuniversität Wien. Moderation: Johann Kneihs. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Während nach den Olympischen bald die Paraolympischen Spiele zu Ende gehen, kommt das zweitgrößte Land Amerikas nicht zur Ruhe. Nach der Absetzung der sozialdemokratisch orientierten Staatspräsidentin wird ihr konservativer Nachfolger ebenso entschieden abgelehnt. Inzwischen geht die Militärpolizei mit Brutalität gegen Oppositionelle vor, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte scheinen dabei nicht immer gewahrt.

Mit dem Regierungswechsel wird eine Wirtschaftspolitik beendet, die in den letzten 13 Jahren die Armut in Brasilien drastisch verringert und sozialen Ausgleich angestrebt hat. Während sich das größte Land der südlichen Hemisphäre in vergangenen Jahren unabhängig von den globalen Machtblöcken positioniert hat, sehen Beobachter jetzt die Möglichkeit einer Rückkehr in den "Hinterhof der USA" und eines Ausverkaufs reicher Erdölvorkommen vor der Küste.

Bernhard Leubolt von der Wirtschaftsuniversität Wien hat in den letzten Jahren in Brasilien und Lateinamerika über die Entwicklungschancen extrem ungleicher Gesellschaften geforscht.

Johann Kneihs spricht mit dem Wirtschafts- und Politikwissenschafter über Hintergründe und geopolitische Zusammenhänge des Machtwechsels.

Service

Bernhard Leubolt: Transformation von Ungleichheitsregimes. Gleichheitsorientierte Politik in Brasilien und Südafrika. Springer Verlag Wiesbaden 2015

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