Da capo: Tonspuren

Zwei Seelen wohnen in meiner Brust. Der marokkanische Künstler und Schriftsteller Youssouf Amine Elalamy. Feature von Nikolaus Scholz

Er ist einer der wenigen marokkanischen - wie auch international renommierten - Autoren, der in seiner Heimat geblieben ist. Hier lehrt Youssouf Amine Elalamy, der fließend Französisch, Englisch und Darija (der marokkanische Dialekt des Arabischen) spricht, als Professor für Stilistik, Kommunikation und Medien an der Ibn-Tofaï-Universität in Kenitra.
Elalamy, der 1991 mit einem Fulbright-Stipendium nach New York ging, veröffentlichte sein erstes Buch 1998 unter dem Titel "Un Marocain à New York" (Ein Marokkaner in New York), in dem er seine Eindrücke aus der Begegnung mit einer ihm völlig fremden Kultur verarbeitete. Drei Jahre sein später erscheint sein zweites Buch, unter dem Originaltitel "Les clandestins" ("Gestrandet", dt. 2008). Darin erzählt der marokkanische Autor nicht nur vom Schicksal von 13 Flüchtlingen, die nach dem Kentern ihres Bootes in der Straße von Gibraltar an einen Strand gespült werden, sondern entwickelt auch mit großem emphatischen Einfühlungsvermögen ihre individuellen Vorgeschichten. Das Buch, das 2001 mit dem Literaturpreis Grand Prix Atlas ausgezeichnet wurde, setzt all jenen afrikanischen Flüchtlingen ein literarisches Denkmal, die ihre Hoffnung auf Zukunft mit dem Leben bezahlten.
Youssouf Amine Elalamy lebt heute in einem noblen Vorort von Rabat, wo er sich in seinem Garten ein einfaches Holzhaus für sein künstlerisches Schaffen errichten ließ. Hier zieht er sich zurück, wenn er an einem neuem Buch oder Bild arbeitet. Nikolaus Scholz hat den Autor in Rabat besucht.

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