Vom Leben der Natur

Kugelrunde Panzerträger. Der Tierpfleger Michael Schroll vom Tiergarten Schönbrunn über das Südliche Kugelgürteltier.
Teil 4: Aufzucht und Gesellschaft.
Gestaltung: Jakob Fessler

Das Südliche Kugelgürteltier ist eine besondere Gattung der Gürteltiere. Durch den beweglichen Panzer kann es sich bei Gefahr zu einer runden Kugel zusammenrollen und ist somit vor Feinden geschützt. Das rund 20 bis 30 Zentimeter lange Tier hat einen kleinen, gepanzerten Schwanz, der beim Zusammenrollen gemeinsam mit dem ebenfalls gepanzerten Kopf eine gänzlich geschlossene Kugel bildet. Ein Zusammenrollen des Körpers hilft den temperaturempfindlichen Kugelgürteltieren zudem bei der Temperaturregulierung.

Beheimatet ist das Südliche Kugelgürteltier in Regionen Südamerikas, es bewohnt hauptsächlich offene Gras- und Buschlandschaften. Der besonders gute Hör- und Geruchssinn der Kugelgürteltiere ist beim Aufspüren von Kriech- und Krabbeltieren wie Ameisen und Termiten hilfreich. Sehen können die Einzelgänger nur schlecht. Eine Nachtaktivität wird ihnen zwar nachgesagt, sie können jedoch tages- wie nachtaktiv sein.

Größere Bekanntschaft erlangte das Nördliche Kugelgürteltier durch die Wahl als Maskottchen bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 in seiner Heimat Brasilien. Im Wiener Tiergarten Schönbrunn werden derzeit vier Südliche Kugelgürteltiere gehalten, zwei davon sind Zuchttiere. Eine bestimmte Fortpflanzungszeit gibt es nicht, jedoch bringt ein Weibchen pro Jahr im Normalfall nur ein Jungtier zur Welt. Nach der Geburt besitzt das Kugelgürteltier erst einen weichen Panzer. Neun bis zwölf Monate hat das erwachsene Jungtier Zeit um sich schließlich von der Mutter zu trennen.

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