Gedanken für den Tag

14. Oktober 2016, 06:56

Feiertage bedeuten überall Stress, zumindest im Vorfeld. Aber jüdische Feiertage wie auch der wöchentliche Schabbat sind für Gläubige mit einem absoluten Arbeitsverbot verbunden. Das heißt von Freitagabend bis Samstagabend darf nicht eingekauft, nicht gekocht, nicht gefahren und vieles mehr nicht gemacht werden, denn "am siebenten Tag sollst du ruhen".

Israel ist ein modernes Land und kein Religionsstaat. Orthodoxe und säkulare Juden leben nahezu in Parallelgesellschaften nebeneinander. Doch gilt für die religiösen Festtage der nach dem Mondjahr ausgerichtete jüdische Kalender und sie sind selbstverständlich arbeits- und schulfrei wie hierzulande Weihnachten und Ostern.

Mitte dieser Woche wurde am Jom Kippur, dem höchsten aller Feiertage, das Land für 25 Stunden quasi stillgelegt. Es wurde gefastet und gebetet. Gestern, am Tag danach, gab es zwar formal einen normalen Tag, der für die meisten Israelis aber so etwas wie ein Fenstertag war, denn bereits heute Abend beginnt wiederum der Schabbat. Familie wie auch Essen, beides wird in Israel hochgeschätzt und am Freitagabend ist traditionell Familientisch angesagt. Und weil das Land ja sehr klein ist, hat es niemand besonders weit bis nach Hause. Soldatinnen und Soldaten sieht man heimfahren, Kinder und Enkelkinder besuchen Eltern und Großeltern. Was ja wirklich schön ist, aber natürlich auch Vorbereitungen erfordert.

Darüber hinaus wird gleich nach diesem Schabbat, also am kommenden Sonntagabend, Sukkoth, das siebentägige Laubhüttenfest beginnen. In Israel kann man jetzt vielerorts beobachten, wie auf Balkonen, in Gärten und sogar auf Hotelterrassen, luftige mit Zweigen bedeckte und bunt geschmückte Unterstände, so genannte Laubhütten aufgebaut werden. Doch vorerst kehrt bei Sonnenuntergang der Schabbat-Friede ein.

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler