Kleine Eiffelturmstatuette und Gedenkblumen

APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Europa-Journal

1. Frankreich - ein Jahr nach den Terroranschlägen
2. Die Angst der Italiener vor neuen Erdbeben
3. Rumänien/Moldau: die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung

Moderation: Brigitte Fuchs


Frankreich - ein Jahr nach den Terroranschlägen

Am Sonntag ist es genau ein Jahr her, dass eine Reihe von islamistisch motivierten Terroranschlägen in Paris das Leben von Millionen von Franzosen auf Dauer verändert hat. 130 Menschen wurden bei den Attentaten getötet, 90 davon allein in der Pariser Konzerthalle Bataclan. Bataclan wird am Samstag mit einem Konzert des britischen Rockmusikers Sting wiedereröffnet. Die Tickets dafür waren innerhalb von nur einer halben Stunde ausverkauft - eine Demonstration dafür, dass sich die Franzosen der Terrorbedrohung nicht beugen wollen. Doch das Trauma der Horror-Nacht wirkt nach, und im Alltag müssen sie mit den Konsequenzen der mörderischen Anschläge weiterleben: Der Ausnahmezustand, der in der Terrornacht verhängt wurde, gilt mindestens bis Anfang kommenden Jahres. Die Sicherheitsgesetze wurden verschärft, schwer bewaffnete Soldaten dominieren das Straßenbild der Hauptstadt Paris. Das Misstrauen gegenüber Moslems ist gestiegen, wovon politisch vor allem die extreme Rechte profitiert. Der Place de la Republique ist auch heute noch der zentrale Platz der Trauer. Eine Reportage von Christophe Kohl


Die Angst der Italiener vor neuen Erdbeben

Seit dem großen Erdbeben in Mittelitalien Ende August, als alleine im Bergdorf Amatrice 298 Menschen starben, kommt die Erde nicht zur Ruhe. Eine Serie von heftigen Nachbeben, die bis in der Hauptstadt Rom zu spüren waren, erschütterte vor allem Umbrien und die umliegenden Regionen. Bis zu hundetausend Italiener wurden durch die Zerstörung ihrer Häuser obdachlos. Sie alle sollten wegen des herannahenden Winters aus ihren Notzelten in feste Unterkünfte, in Hotels an der Küste, gebracht werden. Doch vor allem die Viehbauern wollen ihre Heimat nicht verlassen, müssten sie doch ihre Rinder- und Schafherden, also ihre Lebensgrundlage, unversorgt zurück lassen. Ministerpräsident Matteo Renzi hat den betroffenen Gemeinden Hilfe und einen raschen Wederaufbau versprochen, doch das kann Jahre dauern und die Erdbebenopfer sind einfach verzweifelt.
Mathilde Schwabeneder hat sie besucht.


Rumänien/Moldau: die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung

Wenn am kommenden Sonntag in der Republik Moldau die zweite Runde der Präsidentenwahl über die Bühne geht, schaut vor allem das Nachbarland Rumänien genau hin. In Moldau fällt eine Richtungsentscheidung zwischen dem pro-russischen Sozialisten Igor Dodon und der Zweiplatzierten der erste Wahlrunde, der pro-westlichen früheren Bildungsministerin Maia Sandu. Das EU-Mitglied Rumänien fühlt sich dem Nachbarland historisch eng verbunden: Bis 1940 war das Gebiet der heutigen Republik Moldau Teil Rumäniens. Auch heute können Bürger Moldaus einen rumänischen Pass bekommen. Immer wieder wird zwischen beiden Ländern eine Wiedervereinigung diskutiert, so unrealistisch das auch aus Brüsseler oder Berliner Perspektive klingt. Ziel der sogenannten "Unionisten" in Rumänien: ein Referendum über die Wiedervereinigung bis 2018. Ein Bericht von Ralf Borchard

Sendereihe