Medizinisches Journalbuch aus dem Sammellager Kleine Sperlgasse 2a

JÜDISCHES MUSEUM WIEN

Betrifft: Geschichte

Im Warteraum der Vernichtungslager. Die jüdischen Sammellager in der Wiener Leopoldstadt. Mit Heidemarie Uhl und Monika Sommer, Historikerinnen am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Gestaltung: Hanna Ronzheimer

Kleine Sperlgasse 2a, Castellezgasse 35, Malzgasse 7 und 16 - diese vier Adressen sind zentrale Erinnerungsorte der Shoah von Wien und Österreich. Hier in der Wiener Leopoldstadt wurde ab 1941 der Großteil der jüdischen Bevölkerung interniert und von hier aus weiter in die Konzentrationslager geschickt.

Zu trauriger Berühmtheit hat es in diesem Zusammenhang das sogenannte "Wiener System" geschafft: nach einem Rastersystem geplante, sogenannte "Aushebungen" der jüdischen Bevölkerung in ihren Wohnungen. Berlin nahm sich das "Wiener System" später zum Vorbild. Ausgedacht hat es sich der SS-Hauptsturmführer Alois Brunner. Er gilt als besonders brutaler Zeitgenosse und einer der wichtigsten Gehilfen von Adolf Eichmann bei der Ermordung der Juden im Nationalsozialismus. In Wien war er Leiter der "Zentralstelle für jüdische Auswanderung". In seinen Sammellagern wurde über Leben und Tod entschieden: Nach der Enteignung und Abgabe aller Wertgegenstände konnte man zurückgestellt, entlassen oder gleich deportiert werden. Wer als "Volljude" galt, hatte zumeist keine Chance, der Deportation zu entkommen.

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