Radiogeschichten

"Die Sirene". Von Eudora Welty. Aus dem Amerikanischen von Katrine von Hutten. Es liest Christiane von Poelnitz. Gestaltung: Stefanie Zussner. Präsentation: Gudrun Hamböck

Es ist Frühling, dem Kalender nach, aber jede Nacht liegen Jason und Sara Morton vor Kälte zitternd nebeneinander nah am offenen Kamin. Alles wiederholt sich, Jahr für Jahr werden die Pflanzen zu früh in die Beete umgesetzt, und dann kommt ein Frost. Sobald ein Kälteeinbruch droht und die große Sirene ertönt, rennen Männer und Frauen hinaus auf die Felder und bedecken ihre Pflanzen mit allem, was sie haben. Doch in dieser Nacht macht Jason etwas Ungewöhnliches.

Die 1909 in Jackson, Mississippi, geborene Eudora Welty gehört wie Carson McCullers zu den bedeutenden Südstaatenautorinnen. Mit elf Jahren veröffentlichte sie bereits erste Gedichte, 1941 ihren ersten Erzählband "A Curtain of Green". Neben weiteren Erzählungen folgten die Romane "Delta Wedding" und "The Ponder Heart". Für den Roman "The Optimist's Daugther" erhielt die Autorin 1973 den Pulitzer-Preis. Eudora Welty war auch eine herausragende Fotografin und veröffentlichte mehrere Fotobände. Sie starb am 23. Juli 2001 in Jackson.

Der Erzählband "Ein Vorhang aus Grün" versammelt Erzählungen aus den 1940er Jahren und hat im deutschsprachigen Raum zur Wiederentdeckung Eudora Weltys geführt, die Schriftstellerkollegen wie Arthur Miller oder auch Richard Ford inspiriert hat.

Immer sind es die kleinen Leute der Südstaaten, für die sie sich interessiert und die sie genauestens beobachtet und beschreibt - deren Tragik, deren Sehnsüchte oder deren Verlorenheit.

Service

Eudora Welty, "Die Sirene" aus "Ein Vorhang aus Grün", Erzählungen, aus dem Amerikanischen von Katrine von Hutten und Almuth Carstens, Verlag Kein und Aber, 2009

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